Freitag, 21. September 2007

Zur rechten Zeit

Souza spürt seinen Wert für die Mannschaft des HSV
Am Samstag (15 Uhr), im Spiel beim Tabellenvorletzten GWD Minden, wird es vor allem Souzas Aufgabe sein, den HSV zum Pflichtsieg zu führen. Er hat Zeit gebraucht, um sich im Norden zu akklimatisieren.

In seiner ganzen aufrechten Körperhaltung, in den zahlreichen Momenten größter Dynamik und dem dauerhaften Ausdruck tiefer Entschlossenheit wirkt Bruno Souza wie ein neuer Mensch. Vorbei sind die Zeiten, als dem Rückraumspieler des HSV Handball die Selbstzweifel an den Augen abzulesen waren, als er nach jeder halbwegs gelungenen Aktion auf dem Spielfeld den Blickkontakt mit Trainer Martin Schwalb suchte – in dem Wunsch nach Bestätigung.
Souza, dieser sensible Südamerikaner mit der enormen Sprungkraft, benötigt das nicht mehr. Der 30 Jahre alte Brasilianer spielt nach etwas mehr als einem Jahr beim HSV endlich so, wie es sich die Klubverantwortlichen von ihm erhofft hatten.
Souza ist sofort zur Stelle, wenn seine Dienste gefragt sind. So war es in den Heimspielen gegen Großwallstadt (42:27) und gegen die Rhein-Neckar-Löwen (28:28), und so war es auch am Mittwoch beim 35:18 im Zweitrundenspiel des DHB-Pokals in Cottbus. Dort vertrat er Kapitän Guillaume Gille (Oberschenkelzerrung) auf der Spielmacherposition glänzend.
Souza hat Zeit gebraucht
Auch am Samstag (15 Uhr), im Spiel beim Tabellenvorletzten GWD Minden, wird es vor allem seine Aufgabe sein, den HSV zum Pflichtsieg zu führen. „Ich bin gut drauf, körperlich fit, habe nach und nach meine Leistung gesteigert und zuletzt sehr ordentlich gespielt“, sagt Souza. Er fühle sich jetzt, in der zweiten Saison beim HSV, viel wohler als noch in der vergangenen Spielzeit. Da war alles neu für ihn. Souza hat Zeit gebraucht, um sich im Norden zu akklimatisieren.
„Bruno hat sein Selbstbewusstsein zurückgefunden. Er ist eben ein Kopfmensch, der sehr viel nachdenkt. In der vergangenen Saison hat er zu viel gegrübelt“, sagt HSV-Geschäftsführer Peter Krebs. Dadurch habe er dazu geneigt, in vielen Situationen zu verkrampfen. Die Ursache für Souzas neue Leichtigkeit des Seins liege in seiner Leistung im brasilianischen Nationaltrikot bei den Panamerikanischen Spielen in Rio de Janeiro im Juli, vermutet Krebs. Brasilien sicherte sich dank eines 30:22 im Finale gegen Argentinien zum zweiten Mal in Folge die Goldmedaille. Souza, zu Beginn der Spiele noch mit einer Bänderverletzung zum Pausieren gezwungen, erzielte im Finale neun Tore.
„Die Panamerikanischen Spiele haben ihn reanimiert. Im Kreise der Nationalmannschaft hat er sich richtig wohl gefühlt. Und jetzt besitzt er ein ganz starkes Selbstvertrauen“, sagt Krebs.
Lob freut ihn
Das Lob von verschiedenen Seiten freue ihn natürlich, betont Souza. „Anders als vor einem Jahr ist fast jede Entscheidung, die ich auf dem Spielfeld treffe, eine richtige. Ich bin für die Mannschaft da, so wie es auch alle anderen sind. Deshalb funktioniert der HSV.“ Angesichts der bisher gezeigten Leistungen ist davon auszugehen, dass auch in Minden ein Sieg gelingt. Dort gab es noch keine einzige Niederlage für die Hamburger.
Deutlich spannender wird es aller Voraussicht nach in Flensburg zugehen, wo sich in der Campushalle ab 15 Uhr die SG Flensburg-Handewitt und Tabellenführer THW Kiel im 58. Nordklassiker gegenüberstehen. Im Gegensatz zum THW (44:27 gegen den SC Magdeburg) tat sich Flensburg im DHB-Pokal sehr schwer. Nur mit Mühe gelang ein 35:32 beim Zweitligisten Stralsunder HV.
Gegen den alten Rivalen soll das anders laufen. „Wir wollen Kiel unbedingt besiegen. Ich erwarte ein großes Handballfest, eine Sehenswürdigkeit für Schleswig-Holstein“, sagt SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen. Flensburgs Trainer Kent-Harry Andersson gibt sich dagegen äußerst zurückhaltend: „Kiel ist die beste Mannschaft der Welt, in jeder Halle Favorit.“ Seine Mannschaft ist mit 9:1 Punkten erster Verfolger der Kieler (10:0). Der HSV (7:1) ist Vierter. Einen Wechsel an der Spitze will THW-Trainer Noka Serdarusic vermeiden: „Wir fahren nach Flensburg, um zu gewinnen.“
Souza spürt seinen Wert für die Mannschaft des HSV

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