Sonntag, 9. September 2007

Der mit dem Ball tanzt

Wir haben uns die Seele frei gespielt"
Glück, Zufriedenheit und Stolz strahlte Peter Krebs aus, als er wenige Minuten nach dem furiosen 42:27 (22:16)-Sieg gegen den TV Großwallstadt durch die Katakomben der Color Line Arena schritt. Der Geschäftsführer des HSV Handball gönnte sich noch kurz einen Blick durch den Spielertunnel hinein ins Innere der Halle.


Er sog noch einmal die letzten Ausläufer des Jubels der 6037 Zuschauer in sich auf, um im nächsten Atemzug zu Lobeshymnen auf die Mannschaft und speziell auf den erfolgreichsten Torschützen Hans Lindberg (acht Treffer) anzusetzen. „Es waren viele sehr schöne Spielzüge zu beobachten. Heute war deutlich zu sehen, welche Bonbons wir uns geholt haben“, sagte Krebs.
Er meinte damit die Zugänge, wie eben den flinken Dänen Lindberg auf Rechtsaußen, das russische Kraftpaket in der Deckung, Dimitri Torgowanow, den dynamischen Polen Michal Jurecki im linken Rückraum oder Torwart Johannes Bitter, wenngleich dieser gegen Großwallstadt weit unter seinen Möglichkeiten geblieben und zu Beginn der zweiten Halbzeit von Trainer Martin Schwalb zu Recht gegen Per Sandström ausgewechselt worden war.
Er spielt ja so, wie Franck Ribéry
Von einem Spieler jedoch war Krebs total begeistert. „Der Hans Lindberg ist ein wahrer Handball-Ästhet. Wie er mit dem Ball umgeht, ist schon phänomenal. Er spielt ja so, wie Franck Ribéry bei Bayern München.
Lindberg begegnete dem Lob mit einem Lächeln. „Es lief toll für mich. Ribéry ist ein sehr guter Spieler, aber eben kein Handballer“, sagte der 27 Jahre alte dänische Nationalspieler, der zu Beginn dieser Saison von Viborg HK nach Hamburg gewechselt war. Viborg ist übrigens am 27.September der erste Gegner des HSV in der Champions League.
Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr
Der Sieg des HSV gegen Großwallstadt war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Am Ende wurde es für die Mainfranken sogar noch etwas bitterer als vor einer Woche im Heimspiel gegen den THW Kiel. Das hatte der TVG mit einer Differenz von 14 Toren verloren. In Hamburg trennten die Großwallstädter am Ende sogar 15 Treffer von einem Punktgewinn. „Wir hatten gehofft, dass wir mit einem besseren Gefühl nach Hause fahren würden“, sagte TVG-Trainer Michael Roth. „Kiel und Hamburg haben an Qualität zugelegt. Ich bin froh, dass wir erst im Januar wieder auf sie treffen werden“, fügte er mit leidender Stimme hinzu.
Sein Trainerkollege Martin Schwalb war dagegen bester Laune. Seine Mannschaft hat die Erwartungen an den Saisonstart sogar noch übertroffen. Siege gegen Melsungen und Großwallstadt waren eingeplant, es war allerdings nicht damit zu rechnen, dass die Tordifferenz nach zwei Spieltagen schon einen Wert von plus 25 Treffern aufweisen würde. Damit wandeln die Hamburger auf den Spuren des THW Kiel, der sein Heimspiel gegen den SC Magdeburg „nur“ mit 30:25 gewann und mit 8:0 Punkten und plus 44 Toren Tabellenführer ist.
"Wir haben uns die Seele frei gespielt"
„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit die Seele frei gespielt“, sagte Schwalb. Schon am Dienstag in der Partie beim SC Magdeburg (20.15 Uhr, live im DSF) dürfte das seinen Spielern aber nicht mehr ganz so leicht fallen. Nicht zuletzt, weil der Einsatz von Guillaume Gille noch fraglich ist. Der Spielmacher hatte sich gegen Großwallstadt eine Augapfelprellung zugezogen. Erst heute Abend wird sich herausstellen, ob Gille in Magdeburg wird spielen können.

Wir haben uns die Seele frei gespielt
Mal sehen was die Jungs den Magdeburgern für einen Tanz bereiten.

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