Dienstag, 25. September 2007

Goldjungs

Handball: HSV lässt sich nicht lumpen

HAMBURG -

Der HSV Hamburg ist bereit für den großen Wurf. Von den in der Bundesliga zuletzt gezeigten Leistungen her (noch) nicht für den Angriff auf die Meisterschale, indes für die Premiere in der EHF Champions League. Zum Start in die Königsklasse am Donnerstag (18.30 Uhr) in der Sporthalle Hamburg gegen sein dänisches Pendant Viborg HK lässt sich der deutsche Vizemeister nicht lumpen: Gestern legten die HSV-Weltmeister Johannes Bitter und Torsten Jansen Atelier "Pralle Welt" selbst Hand an, damit die Trikots und Hosen fertig werden - mit goldenen Nummern und Namenszügen.

Auch die Spielfläche ist neu: Für 20 000 Euro hat der Europacupsieger der Pokalsieger einen französischen Standard-Weichboden angeschafft. "Der hat sich nach sechs Spielen amortisiert", meint HSV-Geschäftsführer Peter Krebs. Das Überstehen der ersten Gruppenphase - außer Viborg warten in Hin- und Rückspiel noch Medvedi Moskau und ZTR Saporoschje (Ukraine) in einer der acht Vierergruppen - hat der HSV einkalkuliert. In der zweiten Gruppenphase wären erneut drei Heimspiele garantiert.

"Die erste Gruppenphase wird uns nicht reich machen, sollte aber zumindest die Kosten decken", sagt Krebs, 1989 mit TUSEM Essen Europacupsieger der Pokalsieger. Von der zweiten Phase an geht es ans Geldverdienen - mit Punktprämien. Bis zum Titel spielte der THW Kiel in der Königsklasse so 800 000 Euro ein - für den HSV kaum greifbar: Aus den letzten vier Gruppen kommen nur die Sieger ins Halbfinale.

Gegenüber dem Pokalsieger-C(o)up von Leon kann der HSV aber mehr gewinnen. Im Frühjahr blieben nach dem Triumph knapp 50 000 Euro übrig. "Vorher mussten wir in fast jeder Runde 10 000 bis 15 000 Euro draufzahlen", sagt Krebs. Es oblag dem Klub und seiner Betriebsgesellschaft, die Partien kurzfristig selbst zu vermarkten und dem Fernsehen anzubieten - bis aufs Finale: Das Hin- und Rückspiel zeigte Eurosport live.

Der Spartensender ist auch der alleinige Live-Broadcaster für die Champions League, deren Zentralvermarktung Krebs, zuvor auch Vize-Chefredakteur des DSF, ob der Planungssicherheit "für sinnvoll" hält. Vorschriften des europäischen Verbandes EHF über die Platzierung der Werbebanden, Cover und Design eines 16-seitigen Hallenheftes bis hin zur Anzahl der warmen Speisen beim VIP-Büfett gilt es zu schlucken.

HSV-Rechtsaußen Hans Lindberg (26) musste es nach einer Kernspintomografie nur kurz: Trotz Bänder- und Kapseldehnung im rechten Knöchel will er es gegen sein Ex-Team Viborg versuchen.
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