Mittwoch, 26. September 2007

Prioritäten setzten

Doppelstunde mit den Gilles

HAMBURG -

Bonjour, je m'appelle Guillaume Gille." (Guten Tag, ich heiße Guillaume Gille). So stellt sich der 31 Jahre alte Kapitän der HSV-Handballer mit seinem Bruder Bertrand im Gymnasium Marienthal vor. Dienstagmorgen, 10 Uhr: Doppelstunde des Französischkurses der Jahrgangsstufe zehn.

"Auf der Suche nach französischem Leben in Hamburg" heißt das Schulprojekt der Zehntklässler von Französischlehrerin Katrin Brandenburg, bei dem die Schüler in verschiedenen Exkursionen die Kultur Frankreichs in der Hansestadt entdecken. Krönender Abschluss ist die Einlösung des Hauptgewinns einer U-18-Abendblatt-Aktion - ein Unterrichtsbesuch der zwei Franzosen vom HSV Handball.

Den Klassenraum haben die Schüler für ihre Gäste herausgeputzt. An den Wänden ist die "Tricolore" zu sehen, auf dem Tisch steht selbst gebackene Tarte au chocolat - Schokokuchen à la français. Nach der Präsentation der Projektergebnisse sind Guillaume und sein Bruder schwer beeindruckt: "Die Schüler haben sich so viel Mühe für uns gemacht. So was ist super", sagt Guillaume.

In einer offenen Gesprächsrunde stellen sich beide den Fragen der 15- und 16-Jährigen. "Am Anfang war ich echt aufgeregt. Hab' dann aber gemerkt, wie locker die drauf sind", schwärmt die 16-jährige Yasmin Hussein. Als die in Valence geborenen Brüder vor fünf Jahren nach Hamburg kamen, taten sie sich recht schwer mit der fremden Sprache. "Wir waren früher im Deutschunterricht nicht besonders fleißig. Das hat uns in der Anfangszeit hier ganz schön Kopfschmerzen bereitet", offenbart Guillaume mit seinem charmanten Akzent.

Am Ende des Unterrichts sind alle begeistert. "Es war toll. Wären die beiden nicht so humorvoll rübergekommen, hätten meine Schüler wohl keinen Ton herausgebracht", freut sich Katrin Brandenburg.
Doppelstunde mit den Gilles
Gut das die beiden mehr Handball gespielt haben als Deutsch gelernt haben, sonst würde uns was fehlen.

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