Freitag, 28. September 2007

Stimmungsmacher im Einsatz

Handball HSV Hamburg startet mit 35:26-Sieg gegen Viborg in die Champions League
Erster Schritt zum großen Wurf
Das Team von Martin Schwalb hatte vor nur 2353 Fans gegen den dänischen Vizemeister wenig Mühe.

Von Britta Watterodt, Stefan Reckziegel

Hamburg -

Ein neuer blauer Boden, zwei Fahnen, hereingetragen von den Cheerleadern Sea Pearls, und eine bis dato in Hamburg nie gehörte Hymne der Europäischen Handball-Föderation (EHF) waren die sichtbaren Zeichen: Für den HSV Hamburg hat gestern gegen Viborg HK eine neue Ära begonnen, der Eintritt in die Champions League. Festlich-forsch war es. Und mit dem 35:26 (20:14)-Sieg in der Gruppe E auch erfolgreich.

Die Vorfreude auf die neue Liga war bei den 2353 Besuchern trotz einer nur halb gefüllten Sporthalle Hamburg vollauf zu spüren. HSV-Coach Martin Schwalb und Kotrainer Goran Stojanovic dirigierten das Team um Pascal Hens zur Feier des Abends statt im Trainingsanzug jeweils in beiger Hose und hellblauem Hemd. "Ich freue mich, dass wir unsere Premiere erfolgreich abgeschlossen haben", sagte Schwalb. "In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut in der Abwehr gestanden und einen guten Mittelblock gestellt, zusammen mit Per Sandström." Der schwedische Torwart (17 Paraden bei 43 Würfen/davon zwei Siebenmeter) spielte 60 Minuten lang durch.

Die gute Stimmung wurde untermalt von Trommelschlägen der Hardcore-Anhänger um den Fanklub Störtebeker an der einen Stirnseite und Fans des ewigen Football-World-Bowl-Champions Sea Devils in der anderen Ecke der Alsterdorfer Arena. Und der deutsche Vizemeister geriet gegen sein dänisches Pendant auch nur einmal in Rückstand - zum 0:1 durch den Schweden Karlsson. Der Südkoreaner Kyung-Shin Yoon sorgte mit dem Hamburger Königsklassen-Premierentor postwendend für den Ausgleich (3.). Danach kam die Angriffsmaschinerie erst langsam, dann immer schneller auf und zu To(u)ren - die Hamburger Absetzbewegung: Über 5:2 (8.) und 8:3 (mit einem Rückraumtreffer des französischen Kreisläufers Bertrand Gille) schraubten Schwalbs Schützlinge den Vorsprung mehrmals auf sechs Tore (10:4/13. Minute und 16:10/24.) bis zur Pausenführung.

HSV-Rechtsaußen Hans Lindberg, mit 33 Treffern in fünf Bundesligaspielen bisher der Top-Torjäger, konnte dazu gegen sein Exteam nichts beitragen: Nach zehn Minuten setzte sich der angeschlagene Däne (Knöchelverletzung) wieder auf die Bank. "Ich hatte noch Schmerzen bei schnellen Bewegungen", sagte Lindberg, der auf Sonntag hofft: Der Erstliga-Hit gegen Flensburg (15 Uhr, Color-Line-Arena) wird eine härtere Nuss als der erste Schritt zum großen Wurf in der Champions League. Zwecks Schonung fürs Flensburg-Spiel hatte Schwalb schon vor dem Wechsel Hens im rechten Rückraum durch den polnischen Neuzugang Michal Jurecki ersetzt, Bertrand Gille machte am Kreis Platz für den Schweizer Iwan Ursic. Die zweite Hälfte war die Zeit für (ungewohnte) Experimente: Gille durfte sich auf Linksaußen versuchen, Kreisläufer Matthias Flohr auf Rechtsaußen. "Da haben wir uns zu viele leichte Ballverluste geleistet", monierte Schwalb. Und das, obwohl Yoon, mit acht Treffern bester HSV-Werfer, beim 35:25 (59.) den größten Vorsprung herausgeworfen hatte. Enttäuschend war für Andreas Rudolph nur die Zuschauerzahl: "Sie wird der Leistung des Teams nicht gerecht", meinte der HSV-Präsident.
Erster Schritt zum großen Wurf

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