Montag, 20. August 2007

Die Türe steht offen

Kampfansage an Kiel durch die Hintertür
Der HSV setzt sich hohe Ziele für die neue Saison. Der Trainer, das Präsidium und die Mannschaft wollen nur eines: als erster Herausforderer des THW Kiel den Meistertitel in die Hansestadt holen. Und das trotz der Belastung durch die erste Teilnahme an der Champions League.
Es war eine Kampfansage an den THW Kiel durch die Hintertür. „Wir arbeiten auch in Zukunft am größtmöglichen Erfolg und wollen jedes einzelne Spiel gewinnen. Jeder kann sich dann selbstständig den Tabellenstand am Saisonende ausrechnen“, sagte Martin Schwalb, der Trainer des HSV Handball. Etwas verklausuliert brachte der 44-Jährige zum Ausdruck, dass in der neuen Saison Platz zwei nicht mehr genug ist. Schwalb, der am Freitag seinen Vertrag mit dem HSV vorzeitig bis 2011 verlängert hatte, Präsident Andreas Rudolph und die Spieler wollen mehr. Die Vorgabe lautet: Gewinn der Meisterschaft.
Streng genommen wäre damit aber auch erst ein Drittel der Bestimmung erfüllt. „Größtmöglicher Erfolg und ein Sieg in jedem Spiel“ bedeuten doch im wahrsten Sinne des Wortes nichts anderes als den totalen Triumph, das Erreichen des Triples, den Gewinn von Meisterschaft, DHB-Pokal und, ach ja, der Champions League.
Vor einem Jahr wurde auch Uwe Schwenker nach dem Saisonziel gefragt. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, antwortete der Manager des THW Kiel. Ob er es zum damaligen Zeitpunkt zu erträumen gewagt hatte oder nicht, am Ende stellte sich heraus, dass der THW zwar nicht jedes Spiel gewonnen, aber tatsächlich alle drei Pokale eingeheimst hatte.
Dass der HSV Handball, bei all seiner Qualität als Mannschaft und all der individuellen Klasse, ebenfalls dazu in der Lage sein könnte, ist ungewiss. Der Gewinn der Meisterschaft ist mit dem Team, das durch die Zugänge Johannes Bitter, Hans Lindberg, Michael Jurecki, Dimitrij Torgowanow und Jürgen Müller nochmals an Qualität gewonnen hat, ohne Frage möglich. Vermutlich wird es erneut auf ein Duell zwischen dem THW Kiel und dem HSV hinauslaufen.
Ein Triumph aus dem Stand heraus wäre überraschendHamburg hat die Rolle der SG Flensburg-Handewitt eingenommen, die sich in den vergangenen Jahren als Kiels Herausforderer Nummer eins etabliert hatte. Vor der neuen Saison zählt Flensburg aber genauso wie die SG Kronau-Östringen, der VfL Gummersbach, die HSG Nordhorn und auch der SC Magdeburg „nur“ zum erweiterten Favoritenkreis.
Dass sich die Hamburger darüber hinaus auch im DHB-Pokal ein weiteres Mal gegen den THW Kiel durchsetzen könnten, ist nicht sehr wahrscheinlich. Und dass letztlich auch noch der Gewinn der Champions League gelingt, erscheint reichlich illusorisch.
Der HSV wird sich in dieser Saison vor allem an die Dreifachbelastung gewöhnen müssen. Eine Teilnahme an der Champions League ist doch um einiges kräfteraubender als ein Mitwirken im Europapokal der Pokalsieger, wo erst ab dem Viertelfinale halbwegs starke Mannschaften warten. Kiel hat sich seine Siegermentalität und seine Routine über den langen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt erworben. Der HSV Handball nimmt zum ersten Mal an der Königsklasse teil. Ein Triumph aus dem Stand heraus wäre genauso überraschend wie beeindruckend.
Ganz so forsch gehen die Hamburger dann aber doch nicht in die neue Spielzeit. „Unsere Erfolge aus der vergangenen Saison sind eine hohe Bürde. Wenn man Vizemeister wird, ist es nur selbstverständlich, dass der Titel das Ziel ist. Wichtig ist für uns aber die Qualifikation zur Champions League“, sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph, der den Saisonauftakt am 1.September in Melsungen schon jetzt kaum erwarten kann.

WELT ONLINE - Kampfansage an Kiel durch die Hintertür - Nachrichten Hamburg

Die Champions League ist sicher mit diesem Kader Pflicht, was dann noch drin ist muss man sehen, beim Pokal kommt das nun mal auch auf die Auslosung an. Wenn Kiel nach Hamburg oder Kronau fahren muss können sie auch mal vor dem Final 4 auscheiden. Andersrum kann es uns bei Auswärtsspielen im Pokal auch passieren das wir gar nicht soweit kommen. Das erste Ziel in dieser CL Saison ist erst mal die nächste Runde zu erreichen. Wenn das geschehen ist haben wir schon viel erreicht und werden dort bestimmt schöne aber auch hammerschwere Spiele haben. Diese Ziele sind aber auch nur zu erreichen, wenn wir wie in der letzten Saison von langwierigen Verletzungen auf Schlüsselpositionen verschont bleiben. Was in der Meisterschaft drin ist muss man mal sehen. Spannend wird es wenn Mannschaften wie Flensburg, Gummersbach, Magdeburg, Nordhorn und Lemgo ab und zu dem einen oder anderen der ersten 3 schaffen ein Bein zu stellen. Der Rest der Liga wird  bzw. muss von Kiel, Kronau und Hamburg sowohl in Hin als auch im Rückspiel jeweils geschlagen werden.

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