Freitag, 1. Juni 2007

Spekulationsobjekt

HSV Hamburg spekuliert in Göppingen auf Kieler Patzer und die Meisterchance
Am letzten Spieltag blickt - neben den Partien um den extrem spannenden Klassenerhalt - ganz Handballdeutschland nach Kiel und Göppingen. Während die Schwaben seit einigen Spielen wieder eine Aufwärtstendenz zeigen, aber nichts mehr gewinnen können, kann sich Nordhorn beim THW mit einem Sieg noch für die Championsleague qualifizieren. Der HSV spekuliert darauf und wird daher in Göppingen einen Sieg anstreben. Sicher ist auch, dass Göppingen noch einmal versuchen wird, dagegen zu halten. Die beiden Entscheidungsspiele um die Meisterschaft werden ab 15 Uhr in Konferenz live im NDR-Fernsehen und im Radio auf Welle Nord übertragen.
Die Hohenstaufenhalle steht also zum Saisonabschluss in einem ganz besonderen Fokus und das ausverkaufte Haus wird dem Spiel gewiss einen guten Rahmen geben. Bei den doch etwas überraschend im Meisterkampf verbliebenen Hamburgern gibt es ein Wiedersehen mit dem Ex-Göppinger Bruno Souza. Bei Göppingen sind ebenfalls alle Stammspieler fit, auch der Christian Schöne wird trotz einer Fußverletzung noch einmal auf die Zähne beißen. Wie auch die Gäste, die nach einer langen und erfolgreichen Saison den Ligatitel holen wollen. Dabei will sich das Team von Martin Schwalb vom Auswärtsnachteil nicht beirren lassen. "Das Heimrecht ist immer ein großer Vorteil. Das beginnt mit den vertrauten Kleiderhaken, geht über die vertrauten Parkplätze und natürlich die eigenen Fans", fasst HSV-Manager Piet Krebs den vielleicht entscheidenden Nachteil gegenüber dem nördlichen Rivalen in einem HBL-Interview in Worte.
Doch die Hamburger Fans sind aktiv, immerhin etwa 100 HSV-Anhänger werden am Samstag in Göppingen erwartet, um ihre Mannschaft zum Titel zu schreien. Auch wenn dies nur ein Prozent der Heimfans ist, die zeitgleich die Ostseehalle bevölkern werden. Geplant hat die HSV-Führung indes im Falle des Meistertitels noch nichts. Zwar steht die Einladung der Freien und Hansestadt, eine Feier auf dem Rathausmarkt zu veranstalten, aber Krebs schätzt die Titelchance aufgrund der Tatsache, dass ein Kieler Punktverlust Voraussetzung wäre, als "nicht so groß" ein.
Die Mannschaft wird jedenfalls nach dem Spiel erst einmal in Schwaben verweilen, der Flieger zurück wird erst am Sonntagmorgen abheben. Gegen 8:20 wird das Team dann in Fuhlsbüttel erwartet, von wo aus es im Erfolgsfall zum Senatsempfang im Rathaus geht. Eines kann man bereits feststellen, auch wenn es nicht zur Meisterschaft reichen sollte: Der HSV Hamburg ist im Konzert der Großen angekommen. "Dass wir am letzten Spieltag noch die Möglichkeit haben, Deutscher Meister zu werden, hätte vor der Saison auch niemand geglaubt", verriet HSV-Coach Martin Schwalb.
Natürlich hoffen Hamburgs Handballfans am Sonnabend auf eine Glücksgöttin Fortuna, die ihr Herz in Rautenform trägt. Erledigt der HSV seine Hausaufgaben bei Frisch Auf Göppingen mit einem Sieg, so hoffen über 150 mitgereiste HSV-Fans in der ausverkauften Göppinger Hohenstaufenhalle sowie die daheim gebliebenen Anhänger auf die Sensationsnachricht aus Kiel, wo die HSG Nordhorn dem Titelverteidiger mindestens einen Punkt abknöpfen müsste, damit das Meisterlachen am Ende in den Hamburger Gesichtern leuchtet. Für Nordhorn geht es immerhin noch um die Qualifikation zur Champions League.Doch erst einmal soll das Spiel am Samstag im Vordergrund stehen. Wie schon im Spiel gegen Nordhorn wird Göppingens Coach Velimir Petkovic alles versuchen, noch einmal das Feuer bei seiner Mannschaft zu entfachen. Auch wenn es zuletzt in Nordhorn - trotz einer der besten Auswärtsleistungen der Runde - nicht ganz zu einem Punkt reichte und man mit Rang zehn in der Tabelle unter "ferner liefen" steht. Zumal das Spiel auch einen Aspekt der sportlichen Fairness hat, möchte man sich gewiss nicht unter Wert verkaufen. In den letzten Wochen ist auch die in den vergangenen Jahren viel zitierte "Hölle Süd" wieder ein wenig erwacht und möchte zum Saisonabschluss noch einmal eine versöhnliche Leistung sehen. Gegen Kiel und Gummersbach hat sich das Team um Regisseur Michael Kraus, der wohl in der kommenden Saison Göppingen treu bleiben wird, wacker geschlagen und möchte das Potenzial noch einmal zeigen. Daher könnte der finale Erfolg für die Stars um Pascal Hens, die Gille-Brüder, Torsten Jansen, Torhüter Goran Stojanovic und Top-Shooter Kyun-Shin Yoon noch einmal ein hartes Stück Arbeit bedeuten.

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Das wird in Göppingen ein ganz schön hartes Stück Arbeit, die Jungs schauen hoffentlich zu nicht sehr nach Kiel. Wäre ja peinlich bei einer Kieler Niederlage trotzdem nicht Meister zu werden.

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