Mittwoch, 13. Juni 2007

Gute Entscheidung

Der "treu nickende" Torjäger

München - "Ein sehr intelligenter und höflicher Mensch. Auf dem Feld ist er ein absoluter Teamplayer, und die Mannschaft ist durch ihn eine größere Einheit geworden. Ich finde nur lobende Worte für ihn.

So schwärmt HSV Hamburg-Tainer Martin Schwalb im Gespräch mit Sport1.de über seinen Schützling Kyung-Shin Yoon. Worte, die wohl jeder Sportler gern aus dem Munde seines Coaches hört.

Im vergangenen Sommer lotste Schwalb den wurfgewaltigen Rückraumspieler vom VfL Gummersbach nach Hamburg. Ein Entschluss, den Yoon nicht bereut hat.

Zehn Jahre spielte er zuvor beim Traditionsklub, doch ein Vereinstitel sprang dabei nie heraus.

"Hamburg war meine beste Entscheidung"

In Hamburg hätte der Welthandballer von 2001 auf Anhieb fast deren zwei ergattert. Doch am Ende reichte es "nur" für den Europapokal der Pokalsieger und den zweiten Platz in der Bundesliga. "Die Entscheidung, nach Hamburg zu gehen, war die beste in meiner Laufbahn", sagte Yoon.

Die HSV-Verantwortlichen dürfen sich ihrerseits auch auf die Schulter klopfen, den 2,04-Meter-Mann verpflichtet zu haben. "Es war eine sehr gute Entscheidung von uns, Yoon zum HSV zu holen. Die Ergebnisse sprechen ja für sich. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", erklärt Schwalb.

Yoon mit siebter Torjägerkanone

Der Anteil des 33-Jährigen am Aufschwung des Vorjahres-Zehnten lässt sich mit Zahlen belegen: Mit 236 Bundesliga-Toren übertraf Yoon erneut alle anderen Torjäger und sicherte sich damit zum siebten Mal in seiner Karriere die Torjägerkrone.Zudem ist er mit insgesamt 2.719 Treffern Erster in der ewigen Torschützenliste und zog in dieser Saison an Jochen Fraatz (2.660 Treffer) vorbei.

Der nickende "Nick"

Doch bis dahin war es ein langer Weg. Als der Südkoreaner 1996 nach Gummersbach wechselte, hatte er erwartungsgemäß mit Sprachproblemen zu kämpfen.Der freundliche Yoon nickte jedoch immer eifrig, obwohl er nichts verstand. Entsprechend taufte ihn sein damaliger Trainer Heiner Brand auf den Spitznamen "Nick".

Aber auch mit der Umstellung auf die körperbetonte europäische Spielweise hatte "Nick" Probleme. Er sei zu schmächtig, urteilten damals die Verantwortlichen und legten ihm Muskelaufbautraining nahe.

Mittlerweile hat Yoon 20 Pfund zugelegt und wiegt nun stolze 105 Kilogramm.

Der "treue" Torjäger

Der Gefährlichkeit des angeblich elfgrößten Koreaners tat aber auch sein eher zerbrechliches Erscheinungsbild am Beginn seiner Bundesliga-Karriere keinen Abbruch. Von 1996 bis 2002 wurde Yoon sechs Mal in Folge Torschützenkönig, die Topklubs rissen sich um ihn.

Aber die lukrativen Angebote aus Kiel oder Barcelona lehnte er ab. Gemäß der Bedeutung seines Vornamens: "Treu bleiben".

Doch nach einer Dekade beim VfL endete Yoons Vereinstreue, und er wechselte nach Hamburg. Dort freut sich besonders Trainer Schwalb über den 33-Jährigen und hofft, "Kyung-Shin noch lange bei uns zu haben". Ganz im Sinne seines Vornamens.

Der "treu nickende" Torjäger - Handball | Sport1.de

Ich bin mir sicher, dass wir noch ein paar Jahre Spass mit Nick haben werden.

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