Mittwoch, 31. Oktober 2007

Geisterstunde

Den HSV Handballern droht ein „Geisterspiel"
Die Vereinsführung unternimmt vieles, um die Halle noch einigermaßen zu füllen. So erhalten Kinder bis einschließlich 14 Jahren, die geschminkt oder mit einer Halloween-Maske verkleidet sind, freien Eintritt. Bis Dienstagmittag waren nur 650 Karten für das Pokalspiel gegen Essen verkauft.

Einigermaßen skeptisch sei er damals gewesen, vor etwas mehr als drei Jahren, als er zum HSV Handball kam, sagt Matthias Flohr. „Ursprünglich hatte ich vor, bei der Ahlener SG zu bleiben, weil der HSV damals in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte. Ich dachte, dass es für mich nicht die richtige Adresse sei – nicht zuletzt auch, weil ich befürchtete, dass mir die Qualität fehlen würde.“
Die Skepsis hat sich als unbegründet erwiesen. Flohr zählt längst zu den Leistungsträgern. Der 25-Jährige, der am Mittwoch (19.30 Uhr, Alsterdorfer Sporthalle) mit dem HSV in der zweiten Runde des DHB-Pokals auf TuSEM Essen trifft, hat sich die Position im Team von Trainer Martin Schwalb erarbeitet.
Matthias Flohr im Blickfeld von Heiner Brand
Mehr noch: Flohr ist durch seine Leistungen sogar schon ins Blickfeld der Nationalmannschaft geraten. Bundestrainer Heiner Brand lobte ihn nach einer starken Leistung im zurückliegenden Heimspiel gegen Gummersbach. Sechs Tore erzielte Flohr. Er war damit zusammen mit Kyung-Shin Yoon der erfolgreichste Spieler.
„Ich merke schon, dass ich kleine Schritte nach vorn gemacht habe“, sagt Flohr. Seinen Ehrgeiz bezeichnet er als entscheidenden Faktor. Anders als andere muss er eben mehr tun, um voranzukommen. „Ich habe kein übergroßes Talent. Bei Krzysztof Lijewski ist das ganz anders. Dem wurden das Gefühl für den Ball und die Beweglichkeit in die Wiege gelegt“, sagt Flohr.
Bei den HSV-Fans genießt der Student (Mathematik und Sport auf Lehramt) hohes Ansehen. Sie halten viel von dem Arbeiter, der zuletzt auch in der Offensive immer häufiger zu überzeugen wusste. Am Mittwoch aber wird sich die Begeisterung in der Alsterdorfer Sporthalle deutlich in Grenzen halten, ohne dass Flohr etwas dafür könnte. Bis Dienstagmittag waren nur 650 Karten für das Pokalspiel gegen Essen verkauft.

Die Vereinsführung unternimmt vieles, um die Halle noch einigermaßen zu füllen. So erhalten Kinder bis einschließlich 14 Jahren, die geschminkt oder mit einer Halloween-Maske verkleidet sind, freien Eintritt. Dennoch: Bei vielleicht 1000 Zuschauern dürfte das Spiel gegen den namhaften Aufsteiger, passend zu Halloween, lediglich der Kategorie „besseres Geisterspiel“ zugeordnet werden.
Für das zweite Duell mit TuSEM Essen innerhalb von vier Tagen, dem Spiel um Bundesliga-Punkte am Sonnabend (19 Uhr) in der Color Line Arena, sehe die Lage aber deutlich besser aus, sagt HSV-Geschäftsführer Peter Krebs. „Wir haben bereits 6000 Karten verkauft. Der Termin für das Pokalspiel am Mittwoch ist schwierig. Zeitgleich spielen die HSV-Fußballer, im Fernsehen läuft das Spiel der Bayern gegen Mönchengladbach, und in der Color Line Arena findet das Take-That-Konzert statt“, sagt Krebs. Dennoch ist der Zuspruch enttäuschend.
Den HSV Handballern droht ein „Geisterspiel"

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