Donnerstag, 4. Oktober 2007

Alle Mann an Bord

Heißer Kampf mit den "Bären von Chechov"
Der HSV Handball tritt heute in der Champions League bei Medvedi Moskau an. Die Russen gelten als Favoriten in der Gruppe E. Dem Erfolgsteam steht Trainerlegende Vladimir Maximov vor. Er ist sowohl für Medvedi Moskau als auch für die russische Nationalmannschaft verantwortlich.

Es ist kein allzu schweres Unterfangen, die Qualität von Medvedi Moskau, dem Gegner des HSV Handball in der Champions League (Donnerstag, 17 Uhr, Eurosport, live), durch Zahlen und Fakten zu belegen. Seit der Vereinsgründung vor sieben Jahren – der Klub trat die Nachfolge von ZSKA Moskau an – wurde Medvedi in jeder Saison sowohl russischer Meister als auch Pokalsieger. Bereits zum sechsten Mal nehmen die Moskowiter, die auch ihr Heimspiel gegen den HSV in der Olympiski-Halle im 60 Kilometer von Moskau entfernten Chechov austragen, an der Champions League teil. In der vergangenen Saison scheiterte Medvedi Moskau im Achtelfinale am VfL Gummersbach.
Der größte Erfolg auf kontinentaler Ebene gelang in der Saison 2005/2006, als die „Bären von Chechov“ den Europapokal der Pokalsieger gewannen. Am treffendsten lässt sich die Qualität der Mannschaft ausdrücken, wenn man den Kader mit jenem der russischen Nationalmannschaft vergleicht. Sie sind nahezu identisch. Gleich zwölf Spieler von Medvedi gehörten Anfang des Jahres dem russischen Kader für die WM-Vorrunde an. Weitere sieben Medvedi-Profis standen noch im erweiterten Aufgebot auf Abruf bereit. Dieses Modell hat System: Die Trainerlegende Vladimir Maximov ist sowohl für Medvedi Moskau als auch für die russische Nationalmannschaft verantwortlich.

"Moskau ist sicherlich der Favorit in der Gruppe E. Das Team ist gleichzusetzen mit der Nationalmannschaft und extrem schwer zu spielen. Vor allem zu Hause sind sie bärenstark“, sagt HSV-Trainer Martin Schwalb. Ihr Leistungsvermögen haben die Moskowiter am vergangenen Wochenende aber auch in der Fremde eindrucksvoll bewiesen. Beim ukrainischen Meister ZTR Saporoschje siegte Medvedi in spielerischer Art und Weise mit 32:20. Damit übernahm das Maximov-Team vor dem HSV, der sein Heimspiel gegen den dänischen Vizemeister Viborg HK mit 35:26 gewonnen hatte, die Tabellenführung in der GruppeE.
Torgowanow feut sich auf "Heimspiel"
Mehr noch als für seine Mitspieler ist für den HSV-Kreisläufer Dimitri Torgowanow die Partie eine besondere. Der 35 Jahre alte Routinier kommt aus St.Petersburg und hat mit mehreren Profis aus dem Medvedi-Kader schon zusammengespielt. Torgowanow ist mit der russischen Auswahl Welt- und Europameister sowie 2000 Olympiasieger geworden, doch erst am Donnerstag vergangener Woche bestritt er das erste Champions-League-Spiel seiner Karriere. Das erste Auswärtsspiel führt ihn in seine alte Heimat. „Die Aussicht darauf, endlich in der Champions League spielen zu dürfen, war einer der Hauptgründe dafür, dass ich nach Hamburg gekommen bin“, sagt Torgowanow, der gegen Viborg drei Tore erzielte.
Schwalb geht verhalten zuversichtlich in die Partie bei Medvedi Moskau. Seine Mannschaft habe zwar nach der Heimniederlage gegen Flensburg-Handewitt in Wilhelmshaven (25:22) die gewünschte Reaktion gezeigt, doch noch sei die Talsohle nicht durchschritten. „So etwas ist aber ganz normal in einer Saison. Da hat man mal drei sehr gute Spiele am Stück und auch mal drei sehr schlechte. Für uns ist es jetzt das vierte Spiel in neun Tagen, aber die Mannschaft muss da jetzt durch“, sagt Schwalb. Die personellen Voraussetzungen für eine positive Überraschung in Moskau sind zumindest gegeben. Alle Spieler sind einsatzfähig.
Heißer Kampf mit den "Bären von Chechov"

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