Mittwoch, 24. Oktober 2007

I am the walrus

Handball-Supercup: Hoffen auf Heiner

DORTMUND/HAMBURG - Die Weltmeister werfen wieder. Wenn die deutschen Nationalspieler von heute bis zum Sonntag beim Supercup nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf dem Prüfstand stehen, vertrauen sie vor allem auf die Künste des Bundestrainers. Der Deutsche Handball-Bund (DHB) wünscht sich von seinem Aushängeschild mit dem Walross-Schnäuzer nichts sehnlicher als dessen Unterschrift unter die angestrebte Vertragsverlängerung. Die Hoffnung ruht auf Heiner Brand. Der Verband würde den WM-Trainer nach Auslaufen des Kontraktes 2008 am liebsten für eine weitere Olympiade an sich binden.

Noch vor dem Auftaktspiel zur Mini-WM heute (17.25 Uhr/ARD live) in Dortmund gegen Rekord-Olympiasieger Russland wollen sich Brand und DHB-Präsident Ulrich Strombach zu einem weiteren Gespräch treffen. Der Bundestrainer hatte kürzlich prinzipielle Einigkeit angedeutet: "Wir haben uns über einen Zeitraum von über zwei Jahren unterhalten und uns dabei nicht gestritten." Doch der 55-Jährige zögert noch. Die denkbare Alternative kennt Erfolgscoach: "Ein Job im Ausland würde mich reizen"

Zunächst aber ist der bodenständige Gummersbacher in Westfalen gefordert. Beim renommierten Sechs-Nationen-Turnier in Dortmund und Halle trifft seine Auswahl in der Gruppe A außer auf Russland am Freitag (16.05 Uhr/ZDF live) auf Serbien. Um den Einzug ins Halbfinale spielen in Staffel B Tschechien, Pokalverteidiger Schweden (mit HSV-Torwart Per Sandström) und Vizeweltmeister Polen. Gestern fuhren vom HSV Hamburg auch die Rückraumrecken Michael Jurecki und Krsyzstof Lijewski nach Dortmund; der Verdacht auf eine Gesäßmuskelzerrung bei Lijewski hatte sich nach einer Kernspintomografie nicht bestätigt. Die Entscheidungsspiele folgen am Sonnabend und Sonntag. "Der Zeitpunkt des Turniers ist gut. Der Supercup ist das beste Turnier, das es gibt", betonte Brand den Stellenwert der Veranstaltung auf dem Weg zur Europameisterschaft vom 17. bis 27. Januar 2008 in Norwegen.

Binnen kürzester Zeit muss Brand seine insgesamt 17 nominierten Weltmeister um die HSV-Spieler Johannes Bitter (Tor), Pascal Hens (Rückraum links), Torsten Jansen (Linksaußen) und Stefan Schröder (Rechtsaußen) konkurrenzfähig machen. Über die Vorbereitungszeit von knapp zwei Tagen klagt Brand nicht: "Wir haben eine taktische Grundausrichtung, die wollen wir in der kurzen Zeit wieder abrufen", sagte der Coach. Dabei ist ihm bewusst, dass Spieler wie die vier HSV-Profis nach der Champions Trophy in Celje (Slowenien) und wegen der vorangegangenen englischen Wochen aus Bundesliga und Champions League geschlaucht sind.

"Heiner Brand wird schon ordentlich durchwechseln, da er ja weiß, wie viele Spiele wir schon in den Beinen haben", sagte Hens. Genauso sieht es Keeper Bitter. "Wir wollen zeigen, dass der WM-Titel keine Eintagsfliege war. Klar wäre es vor allem für den Kopf gut, wenn man mal eine Pause hätte. Aber der Bundestrainer wird die Einsätze schon richtig dosieren." Aussagen, die auch an Brands kooperativen und erfolgreichen Führungsstil appellieren.
Handball-Supercup: Hoffen auf Heiner

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1 Kommentar:

Tim hat gesagt…

Und ja, Heiner Brand hat verlängert! Wir freuen uns!
Brand verlängert Vertrag bis 2013