Donnerstag, 11. Oktober 2007

Und jetzt weiter so

Bitter macht ernst
Der Weltmeister hält vier Siebenmeter und den sechsten Saisonerfolg fest.

Von Rainer Grünberg, Stefan Reckziegel

Hamburg -

"Das war ein eine hervorragende kämpferische Leistung über die gesamte Spieldauer. Wir haben uns den Erfolg hart erarbeitet." Andreas Rudolph, der Präsident der HSV-Handballer, lächelte, als er den 33:29-(16:11)-Sieg der Hamburger über den VfL Gummersbach bilanzierte. Nur bei der Zuschauerzahl schaute er finster drein. Lediglich 6428 Besucher wollten in der Color-Line-Arena zwei der besten Handballmannschaften der Welt sehen.

HSV-Fans, die erschienen waren, hatten früh erkannt, worauf es im Duell der beiden Champions-League-Teilnehmer ankommen sollte: "Defense, Defense!" Die intensive Arbeit der Abwehrreihen ließ die Angreifer dann auch nur mühsam aussichtsreiche Wurfpositionen finden. Und hinter den 6:0-Formationen, alle Mann am Kreis, standen mit dem Gummersbacher Goran Stojanovic und Hamburgs Weltmeister Johannes Bitter zudem Meister ihres Fachs, auf HSV-Seite sogar ein Weltmeister.

Der ließ sich nach 2:34 Minuten vom derzeit besten Torschützen der Bundesliga, dem Serben Momir Ilic, nicht einmal von der Siebenmeterlinie überwinden. Das gab der Hamburger Nummer eins Selbstvertrauen. Kurz vor der Halbzeit wiederholte Bitter gegen Ilic diese Glanztat. Da führte der deutsche Vizemeister bereits mit 15:11. "Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte", meinte der Torhüter später über seinen bisher besten Auftritt im HSV-Trikot (15 Paraden, davon vier gehaltene Siebenmeter).

Dass sich Torsten Jansen zu diesem Zeitpunkt wieder über die Aktionen seiner Kollegen freuen durfte, verdankte der HSV-Linksaußen Mannschaftsarzt Oliver Dierk. Der hatte seine Platzwunde über dem rechten Auge mit zwei Stichen genäht. Jansen hatte sich die Verletzung in der zwölften Minute bei einem Zusammenprall mit einem Mitspieler zugezogen. Nach zehn Minuten kehrte er unter Beifall in die Halle zurück.

Verpasst hatte Jansen die spektakulären Torerfolge Kyung-Shin Yoons. Der Koreaner zeigte sich gegen seinen ehemaligen Klub ungewohnt wendig, trickste auf engstem Raum Gegenspieler aus und warf innerhalb von 15 Minuten vier Tore. Am Ende waren es sechs (davon drei Siebenmeter).

Warum die Gummersbacher nach zehn Minuten (4:4) allmählich in Rückstand gerieten, hatte für Bundestrainer Heiner Brand vor allem einen Grund: "die aggressive HSV-Deckung". Die blockte nicht nur den Rückraum des zwölfmaligen Meisters; Stefan Schröder, Guillaume Gille und Matthias Flohr gelang es immer wieder, ihre Hände eher als die Gummersbacher ans Spielobjekt zu bringen. Die resultierenden Gegenstöße schlossen Schröder und Flohr mit fast hundertprozentiger Treffsicherheit ab.

Folge der Dominanz: Die Hamburger führten in der 43. Minute 24:17 und ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. "Insgesamt haben wir es verstanden, unser Konzentrationsniveau hoch zu halten", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb, "das war der Schlüssel zu diesem Erfolg."
Bitter macht ernst

Ich gehe davon aus, dass die Jungs jetzt zuhause eine ähnliche Serie hinlegen wie in der letzten Saison. Auswärts müssen wir uns die Punkte die wir gegen Flensburg und Kronau haben liegen lassen, dann in Kiel wiederholen.

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