Donnerstag, 4. Oktober 2007

Bärenjagd

Auf Bärenjagd im Hexenkessel
Heute erstes Champions-League-Auswärtsspiel in Chekhov / Torgovanovs Heimkehr

LARS ALBRECHT

Kyung-Shin Yoon brauchte bei der Passkontrolle am längsten und bedankte sich höflich mit einer Verbeugung. Die HSV Handballer sind in Moskau gelandet. 60 Kilometer entfernt von der russischen Hauptstadt steht für den deutschen Vize-Meister heute (17 Uhr, live bei Eurosport) eine ganz schwere Aufgabe auf dem Programm. Im ersten Champions-League-Auswärtsspiel ihrer Geschichte müssen die Hamburger Medvedi Chekhov, die Bären aus Chekhov, erlegen.

Klar, dass sich Dimitri Torgovanov sofort als Reiseleiter betätigte. "Endlich wieder zu Hause", strahlte die Abwehrkante, die auf viele alte Bekannte treffen wird. Schließlich ist Medvedi quasi gleichzusetzen mit der russischen Nationalmannschaft. Torgovanov: "Coach Vladimir Maximov ist ein harter Hund. Das wird gewiss nicht leicht für uns."

"Pino" muss es wissen. Kennt er Maximov doch bereits seit 1990. Die 61-jährige Trainer-Legende führte Russland je zwei Mal zu Europa- und Weltmeistertiteln sowie zu zwei olympischen Goldmedaillen. Seit der äußerst wohlhabende Verein Medvedi Chekhov 2001 aus dem Armeeklub ZSKA Moskau entstanden ist, wurde das Team jedes Jahr Meister und Pokalsieger. 2006 holte man sich den Europapokal der Pokalsieger.

"Die sind der Favorit in der Gruppe, ganz klar", befindet Trainer Martin Schwalb, der drei Spiele der Russen auf DVD gesehen hat. Sein Urteil: "Die haben echte Brocken drin und sind seit Jahren eingespielt. Da müssen wir voll dagegenhalten." Die hypermoderne 3500-Mann-Arena "Olimpojski", in der auch schon Präsident Wladimir Putin zu Gast war, dürfte gut gefüllt, die Stimmung angeheizt sein. Kapitän Guillaume Gille: "Das darf uns nicht beeinflussen. Wir wollen zwei Punkte!" Also, HSV, erlegt die Bären!
Auf Bärenjagd im Hexenkessel

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