Donnerstag, 4. Oktober 2007

Kopf frei bekommen

Der Kampf ist zurück
Nach dem 25:22 (13:11) in Wilhelmshaven klatschten sich die HSV Handballer in der Kabine kräftig ab

DIRK HOFFMANN

"Es hat nur der Sieg gezählt, wir wollten uns nicht wieder demütigen lassen wie gegen Flensburg", sagt Stefan Schröder. Und auch Trainer Martin Schwalb war zufrieden: "Wir haben super gekämpft, standen in der Abwehr stark."

Boss Andreas Rudolph hatte vor der Partie die Einstellung seiner Profis kritisiert. "Diesmal waren Engagement und Willen da", stellt Bertrand Gille fest. Wegen zu vieler Ballverluste und einer erneut nicht so konsequenten Chancenverwertung baute der Vizemeister die frühe 6:2-Führung nicht zu einer deutlicheren aus, geriet aber nie ernsthaft in Gefahr. Die katastrophalen Schiedsrichter Schneider und Hartmann taten ein Übriges. Schwalb konnte sich kaum beruhigen - weder während der Partie ("Hey, was macht ihr hier mit uns?") noch danach ("Unfassbar").

Fakt ist aber auch, dass die Hamburger noch um einiges von ihrer Top-Form entfernt sind. Der starke Pascal Hens erklärt: "Einige Leute bei uns sind verunsichert. Wir müssen den Kopf abschalten und einfach Vollgas geben. So wie in der letzten Saison." Toto Jansen ergänzt: "Das ist momentan eine Kopfsache. Ich sehe es auch an mir selbst, es läuft nicht so rund. So eine schwierige Phase kann auch gut sein und dazu dienen, dass wir uns wieder finden."

Das muss schnell geschehen. Schon morgen geht es in der Champions League in Moskau gegen die "Bären" weiter (17 Uhr, live bei Eurosport). Hens: "Das ist die komplette russische Nationalmannschaft. Ein ganz schwerer Brocken." Jansen: "Die sind sehr heimstark." Bertrand Gille befürchtet eine "feindliche Atmosphäre". Doch Angst hat niemand beim HSV. Der wiedererstarkte Stefan Schröder (75 Prozent Trefferquote), der von Schwalb ein Lob kassierte ("So stelle ich mir das vor"): "Das wird keine Sightseeing-Tour. Moskau soll unsere Wut, die wir nach der Flensburg-Pleite immer noch in uns haben, spüren."
Der Kampf ist zurück

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