Montag, 8. Oktober 2007

Keine Aufregungen

HSV-Handballer sind stolz auf ihr Comeback

HAMBURG -

Von Heiner Brand weiß man, dass er liebend gern Fußballer geworden wäre. Das vergangene Wochenende dürfte den Bundestrainer aber wieder einmal darin bestärkt haben, dass es richtig war, sich dem Handball zu verschreiben. Alle vier Teams der Männer-Bundesliga feierten in der Champions League Siege - wobei der THW Kiel seinen gegen Hammarby mit dem Ausfall von Kim Andersson (Verdacht auf Kapsel- und Bänderriss im Sprunggelenk) wieder teuer bezahlte. Damit haben die deutschen Klubs nach zwei Spieltagen sieben von acht Partien gewonnen. Ihre Fußball spielenden Kollegen brachten es in sechs Spielen auf einen Sieg (Schalke), was Bundestrainer Joachim Löw "etwas aufschrecken" ließ.

Besonders erfreut wird Brand das Abschneiden des HSV zur Kenntnis genommen haben, beschäftigen die Hamburger doch vier Spieler, die beim WM-Sieg zu seinem Aufgebot zählten. Vor allem setzten sich alle vier am Freitag beim 29:26 in Tschechow in Szene, was man zuletzt nicht immer behaupten konnte. "Die Art und Weise, wie wir ins Spiel zurückgekommen sind, macht mich stolz", meinte Pascal Hens. Man könnte das als Eigenlob verstehen: Hens hatte als achtfacher Torschütze entscheidenden Anteil daran, dass der Vizemeister trotz zwölf torlosen Minuten und eines 17:19-Rückstands auch sein fünftes Auswärtsspiel der Saison gewinnen konnte.

Der Erfolg beim russischen Serienmeister war von allen wohl der eindrucksvollste, jedenfalls ein wichtiger auf dem Weg zum Gewinn der Vorrundengruppe E. Als Wurf aus der Krise wollte ihn Martin Schwalb indes nicht werten, schon weil er eine Krise gar nicht erkennen kann: "Wir haben gegen Flensburg ein paar gute Chancen ausgelassen und infolgedessen ein Spiel verloren, das wird auch anderen Mannnschaften passieren."

Ruhe bewahren ist das Gebot der Stunde, zumal das Programm strapaziös genug ist. Da passt es, dass die heutige Mitgliederversammlung kaum Reizstoff bietet. Dass der Aufsichtsrat künftig einmal jährlich über die Präsidiumsbeschlüsse befinden soll, ist noch das Aufregendste, was den gut 150 Stimmberechtigten zur Abstimmung steht, dazu die Wiederwahl der Rechnungsprüfer.

Die Zeit der offenen (Ab-)Rechnungen ist beim Europapokalsieger längst vorbei. "Wenn man bedenkt, wie wir einmal angefangen haben", erinnert sich Dierk Schmäschke, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, "dann ist das eine gute Entwicklung."
HSV-Handballer sind stolz auf ihr Comeback

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