Sonntag, 4. November 2007

Alles Easy

Das Duell der Giganten
THW Kiel gegen den HSV

LARS ALBRECHT, DIRK HOFFMANN

THW KIEL

Erst im Krankenhaus, dann bester Schütze

Der HSV sollte gewarnt sein. Wie heiß der THW Kiel auf das morgige Duell der Giganten in der Ostseehalle (20.15 Uhr, live im DSF) ist, machte Superstar Nikola Karabatic noch einmal ganz deutlich. Das Rückraum-Ass musste beim 42:25 (18:9) beim TuS N-Lübbecke Mitte der ersten Halbzeit wegen einer blutenden Platzwunde über dem rechten Auge das Feld verlassen. Im zweieinhalb Kilometer entfernten Krankenhaus wurde die Wunde genäht, der Franzose kehrte in die Halle zurück und avancierte mit sieben Treffern in 22 Minuten zum besten Torschützen!

"Wir spielen gegen den HSV. Da musste er sich doch vorher noch möglichst viel Spielpraxis holen", erklärte Manager Uwe Schwenker. Karabatic war nach seinem doppelten Comeback überglücklich: "Ich wollte unbedingt spielen. Das hat Spaß gemacht." Da auch Weltmeister Christian Zeitz nach seiner Hüftoperation zurückkehrte, hatte Trainer Noka Serdarusic doppelten Grund zur Freude: "Ich bin froh, dass die beiden wieder da sind. Es liegen schwere Spiele vor uns."

Morgen hat der Rekordmeister gegen den Vize zwei Punkte fest eingeplant. "Einfach wird das aber nicht", glaubt Schwenker. "Es treffen die beiden bestens Teams der Liga aufeinander. Der HSV scheint nach anfänglichen Schwierigkeiten die Kurve gekriegt zu haben. Es wird eine enge Kiste. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel." Mit Typen wie Karabatic dürfte der THW für ein solches jedenfalls bestens gerüstet sein.

HSV HANDBALL

Hoffen auf Big Points im einfachsten Spiel

Als die HSV Handballer nach dem 31:15 (15:5) gegen Essen vor ihrem Fan-Block jubelnd hüpften, machte Bruno Souza den Atouba und amüsierte alle mit der für den HSV-Fußball-Kollegen typischen Tanzeinlage. Die Stimmung vor dem morgigen Kracher in Kiel ist also schon mal bestens - und die Form?

Bertrand Gille, der geschont wurde, aber morgen fit ist, bringt es auf den Punkt: "In der Deckung haben wir uns wieder gefunden. Aber im Angriff haben wir noch deutlich Luft nach oben." So richtig rund lief es da in den vergangenen Wochen nicht. Was aber Hoffnung macht: Sorgenkind Kyung-Shin Yoon hat mit elf Toren Selbstvertrauen getankt. Alle neun Siebenmeter verwandelte der Torschützenkönig der vergangenen Saison eiskalt. "Ich werde die Kieler Torhüter auch noch mal auf Video studieren und auf dieselbe Quote am Dienstag hoffen", sagt der 34-Jährige.

In Top-Form ist Pascal Hens, der immer mehr zum echten Leader wird. "Wir sind natürlich Außenseiter, das kommt nicht oft in der Saison vor. Das ist das einfachste Spiel der Saison. Wenn wir da gewinnen, wird die Liga aufhorchen", sagt Pommes. Trotz der immensen Bedeutung des Knallers: Die Meisterschaft wird sich aber morgen nicht entscheiden, sagt Stefan Schröder, "schließlich muss Kiel ja auch noch bei uns antreten". Gleichwohl ist der HSV im Titelkampf, so Boss Andreas Rudolph, auf "Big Points" angewiesen, "weil wir zu Hause schon drei Zähler abgegeben haben".

Trainer Martin Schwalb sieht sein Team imstande, diese Big Points in Kiel zu gewinnen. "Wir können in solchen Spielen bestehen, das haben wir in der letzten Saison bewiesen. Welcher Verein wie drauf war zuletzt, das spielt alles keine Rolle. Ganz Handball-Deutschland wird zugucken, das ist schon was Besonderes. Für solche Spiele machen wir den Sport", sagt der Coach.
Das Duell der Giganten

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