Mittwoch, 14. November 2007

Keine Big Points zulassen

Wirft sich der HSV an die Spitze?

HAMBURG/LÜBBECKE -

Es ist das Duell der Europacupsieger der Pokalsieger - auch wenn zwischen den Erfolgen des TuS Nettelstedt (1981) und des HSV Hamburg 26 Jahre Handball-Historie liegen. International ist der Verein aus Ostwestfalen, der jetzt den Zusatz -Lübbecke trägt, erfolgreicher als der Klub mit der gekauften Raute: 1997 und 1998 holte Nettelstedt auch den europäischen City-Cup.

Wenn das Star-Ensemble von HSV-Trainer Martin Schwalb heute um 9 Uhr per Bus mit Zwischenstopp im Mindener Hotel Exquisit gen Lübbecke aufbricht, zählt indes nur die Bundesliga 2007/08. Und die weist den Vizemeister und bereits für die zweite Gruppenphase qualifizierten Champions-League-Teilnehmer aus Hamburg am Abend (20.15 Uhr, HBL-TV live) in der Kreissporthalle als klaren Favoriten aus. Auch deshalb warnte Schwalb vor dem Vorletzten: "Mit dem TuS erwartet uns eine kampfstarke Truppe, die unbedingt Punkte gegen den Abstieg sammeln muss. Die brennen darauf, ihre Big Points gegen Teams aus der oberen Tabellenregion zu holen."

Seit 2001 stieg Nettelstedt-Lübbecke, das 1976 mit Legende Herbert Lübking erstmals der Wurf in die noch in Nord und Süd geteilte Eliteklasse schaffte, zweimal auf und gleich wieder ab. Im Juni rettete sich der TuS erst in der Relegation gegen Dormagen. Und doch gehörte Nettelstedt 1981 zu den Gründungsmitgliedern der eingleisigen Bundesliga - in Zeiten, als Handball tatsächlich Dorfsportart war und noch nicht mit aus Funsportdisziplinen abgekupferten Elementen in Metropolen transportiert wurde.

Davon können die Hamburger schlicht ein Lied ("Du hast die Haare schööön . . .") singen, seit sie 2002 in die Color-Line-Arena umzogen. Mit einem Punkt kann der HSV heute aber seinen Vorgängerverein Bad Schwartau von Platz 19 der ewigen Tabelle verdrängen. Und zwei Punkte brächten dem HSV nicht nur den 111. Bundesligasieg, sondern erstmals in dieser Saison an die Spitze. Der Däne Hans Lindberg (Bänderverletzung im Sprunggelenk) will dabei auf Rechtsaußen mithelfen, seine Einsatzchancen taxierte Schwalb auf "70:30".
Wirft sich der HSV an die Spitze?

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