Mittwoch, 21. November 2007

Sport Oskar

Über "TBV Deutschland" zur Spitze

HAMBURG -

Auf dem Rathausbalkon standen die Handballer des HSV Hamburg schon zweimal - am 15. April 2006 als deutscher Pokalsieger und am 30. April dieses Jahres als Europacupsieger. Jeweils in voller Sollstärke.

Im Rathaus stand gestern Abend Dierk Schmäschke allein seinen Mann. Das HSV-Präsidiumsmitglied nahm von Senatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) den "Ehrenpreis der Behörde für Bildung und Sport" für hervorragende sportliche Erfolge entgegen. An weiteren arbeitete das Team von Martin Schwalb parallel beim Abschlusstraining für das Bundesligaspiel heute (20.15 Uhr, Color-Line-Arena, HBL-TV) gegen den TBV Lemgo. Mit einem Sieg gegen den Sechsten kann der HSV - zumindest vorübergehend - wieder die Spitze vor Titelverteidiger THW Kiel übernehmen.

Und der Spielplan will es, dass der THW gegen den HSV-Gegner erneut vorgelegt hat, diesmal mit dem 35:28-Sieg in Ostwestfalen. Von einer Schwächung Lemgos will Schwalb indes nichts wissen - im Gegenteil: "Die Lemgoer haben eine starke junge Truppe mit vielen Klassespielern."

Mit einer offensiven Deckung, wie sie der HSV beim 31:30-Sieg in Kiel praktiziert hatte, überraschte Lemgo den THW bis zur 6:1-Führung - ehe Karabatic (12 Tore) und Co. gleich- und davonzogen. Der vor Jahren schon "TBV Deutschland" genannte Meister von 1997 und 2003 setzt auf deutsche Handarbeit: Sieben Weltmeister kann Lemgos Interimscoach Volker Zerbe, der Peter Meisinger abgelöst hat, aufbieten. Rechtsaußen Florian Kehrmann (30) gilt noch immer als Top-Mann. Zurzeit führt aber der aus Göppingen gewechselte Michael Kraus (24) die interne Torschützenliste an - ohne Treffer geht der "Mimi" nie vom Feld: Der Ex-"Bravo-Boy" und Spielmacher erzielte schon 81 Tore. Und Lemgos Torwart Carsten Lichtlein, Deutschlands Nummer drei, steht in Bestform Hamburgs Nummer eins, Weltmeister Johannes "Jogi" Bitter, kaum nach.

Schwalb ahnt: "Wenn der TBV einen Sahne-Tag erwischt, wird es für uns schwer." Leichter fiele es dem HSV, wenn Kreisläufer Bertrand Gille (Schulterprobleme) wie erwartet am Kreis wirkt.

Hinter den Werbebanden wird wie immer Peter Krebs (50) stehen. Der HSV gab gestern überraschend die Vertragsverlängerung mit seinem erfolgreichen Geschäftsführer bis 2010 bekannt - obwohl der damalige Wunschkandidat Krebs bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr per Handschlag einen unbefristeten Kontrakt erhalten hatte. Hintergrund: Präsident Andreas Rudolph hielt ein öffentliches Bekenntnis zu Krebs für überfällig. Die "Hamburger Morgenpost" hatte beiden ein zerrüttetes Arbeitsverhältnis unterstellt.
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