Donnerstag, 31. Mai 2007

Noch nen Interview

Piet Krebs und Uwe Schwenker im Doppel-Interview (handball-world.com)
31.05.07 -Am Samstag kommt es zum Showdown um den Titel zwischen den beiden Nordvereinen aus Kiel und Hamburg. Uwe Schwenker und Piet Krebs, der eine Manager des THW, der andere Geschäftsführer des HSV, geben sich vor dem entscheidenden letzten Spieltag dennoch gelassen. Sowohl Schwenker als auch Krebs freuen sich über eine schon jetzt aus ihrer Sicht äußerst erfolgreiche Saison – die Kieler, weil sie die Champions League gewannen, die Hamburger, weil sie mit dem Gewinn des Europacups der Pokalsieger ihren ersten internationalen Titel einfuhren. Arnulf Beckmann sprach mit den beiden Machern.
Am kommenden Samstag entscheidet sich die Meisterschaft in einem Fernduell zwischen Hamburg und Kiel. Wer hat die bessere Ausgangsposition?
Krebs: Natürlich Kiel. Der THW hat das bessere Torverhältnis und kennt sich damit aus, was es heißt, unter erhöhtem Druck zu stehen. Doch auch der HSV ist mittlerweile gereift genug, um sich in einem schweren Auswärtsspiel die mathematische Chance zu erhalten. Aber die Kieler haben ein Heimspiel. Das ist ein weiterer klarer Vorteil.
Schwenker: Stimmt. Wir spielen daheim, deshalb glaube auch ich, dass wir die bessere Ausgangsposition haben. Aber wir spielen gegen einen starken Gegner vor dem wir großen Respekt haben.
Wie wichtig ist der Umstand, dass der THW sein Spiel daheim austragen darf?
Krebs: Egal, ob im ersten oder im 34. Saisonspiel: Das Heimrecht ist immer ein großer Vorteil. Das beginnt mit den vertrauten Kleiderhaken, geht über die vertrauten Parkplätze und natürlich die eigenen Fans. Kiel wird am Samstag von 10.000 fanatischen Fans nach vorne gepeitscht werden. Das ist ein Riesenvorteil.
Schwenker: Dem ist nichts hinzuzufügen. Das sehe ich genau so.
Unabhängig vom Ausgang: Ist der HSV Hamburg die neue Kraft in Handball-Deutschland?
Schwenker: Für mich gehörte der HSV Hamburg schon vor der Saison zu den ganz großen Titelfavoriten. Die Hamburger selbst haben ein wenig auf Understatement gemacht. Aber das ist künftig vorbei. Sie gehören jetzt automatisch zu den Großen der Liga.
Krebs: Alles was wir bisher gemacht haben, war ein zaghaftes Anklopfen an der Tür der Großen. Aber in dieser Saison haben wir das gezeigt, was der eine oder andere schon lange von uns erwartete. Mit dem Europacupgewinn, mit dem erneuten Erreichen des Final Four und mit einem solchen Saisonfinale haben wir eine wirklich erfolgreiche Spielzeit hinter uns gebracht, die wir uns einrahmen sollten.
Was passiert, wenn Ihr Team Deutscher Meister wird? Ist schon was geplant?
Krebs: Die Chance ist ja nicht so groß, Meister zu werden, deshalb haben wir gar nichts geplant. Außerdem fliegen wir nach unserem Spiel in Göppingen erst am Sonntagmorgen zurück. Insofern hätten wir im Erfolgsfalle noch immer hinreichend Zeit, etwas Großes zu organisieren.
Schwenker: Unabhängig vom Titel wird bei uns am Samstag gefeiert, weil die bislang wohl erfolgreichste Saison dann hinter uns liegt. Schon am Nachmittag werden 15.000 bis 20.000 Fans auf dem Kieler Rathausplatz das Spiel gegen Nordhorn auf der Großleinwand sehen. Gemeinsam mit der Mannschaft können die Fans dann später nach Spielschluss gemeinsam feiern.
Stellen Sie sich vor, Sie dürften beim Gegner wildern, wen würden Sie in Ihr Team holen?
Krebs: Sicher kämen viele in Frage, weil das Team des THW eine extrem hohe Qualität hat. Aber der beste Spieler des THW – da sind sich alle Experten einig – ist Nikola Karabatic. Doch den würde ich erst nach einem kritischen Blick in unsere Festgeldabteilung holen.
Schwenker: Darauf bleibe ich die Antwort schuldig, da ich niemandem zu nahe treten möchte. Außerdem sind wir selbst stark genug besetzt.
Herr Schwenker, sollte der THW Meister werden, hat Ihr Team in dieser Saison alle drei Titel gewonnen und die perfekte Saison gespielt. Was kann man noch verbessern?
Schwenker: Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft noch mehr Potenzial besitzt. Wir werden das Team weiter ergänzen und verstärken. Wer mich kennt und wer vor allem unseren Trainer Noka Serdarusic kennt, weiß, dass die Motivation groß ist, die Erfolge dieser Saison zu bestätigen. Wir haben uns noch nie auf unseren Lorbeeren ausgeruht.
Herr Krebs, wenn der HSV Hamburg Meister wird, könnte es der Beginn einer neuen Ära sein, oder?
Krebs: Das ist viel zu früh, so etwas zu sagen. Ich kann mir vorstellen, dass wir uns langfristig unter den ersten Drei etablieren werden. Aber die Unterschiede in der Spitze sind so gering, dass es eine Ära eines einzelnen Vereins auf absehbare Zeit nicht mehr geben wird.

HSV Handball: Piet Krebs und Uwe Schwenker im Doppel-Interview (handball-world.com)

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