Dienstag, 24. Juli 2007

Respekt

"Beim HSV respektiert jeder jeden"

München - 2007 ist ein erfolgreiches Jahr für Johannes Bitter.

Sportlich gesehen war der Gewinn des WM-Titels im eigenen Land das absolute Highlight. Dazu holte der Torhüter mit dem SC Magdeburg noch den EHF-Pokal.

Auch privat kann Bitter strahlen. Kurz vor Saisonbeginn hat er seine Freudin Bernadette Brysch geheiratet. Im Magdeburger Dom gaben sich beide das Ja-Wort.

Jetzt beginnt für den 24-Jährigen ein neues Kapitel – nach vier Jahren in Magdeburg wechselt der 2,05-Meter-Riese zum HSV Hamburg.

Im Sport1.de-Interview spricht Bitter über seinen ehemaligen Verein, seine neue sportliche Heimat und die Ziele für die kommende Saison.

Sport1: Von Magdeburg nach Hamburg - wie haben Sie sich in der neuen Stadt eingelebt?

Johannes Bitter: Sehr gut. Die Mannschaft hat mich herzlich aufgenommen. Langsam komme ich auch zu anderen Sachen als Handball, wie z.B. die Wohnung einräumen.

Sport1: War es für Sie eine schwere Entscheidung, nach vier Jahren Magdeburg zu verlassen?

Bitter: Das war eine Entscheidung, die sehr, sehr viel Zeit gebraucht hat. Ich habe mich in Magdeburg wohlgefühlt. Aber irgendwann kam die Überlegung, noch einmal was anderes zu machen. Nachdem, was dort im Hintergrund alles passiert ist, war nicht abzusehen, ob man noch oben mitspielen kann. Ich habe mich dann für Hamburg entschieden – das gesamte Konzept und der Trainer haben mich überzeugt.

Sport1: Ihr Ex-Verein hat zehn Abgänge zu verzeichnen. Voraussichtlich verlassen 2008 auch noch Grezegorz Tkaczyk und Karol Bielecki den Klub. Glauben Sie, dass in Magdeburg alles einbricht?

Bitter: Sicherlich sind das Leute, die man nicht so einfach ersetzen kann. Aber ich glaube schon, dass Magdeburg immer noch ein interessanter Verein für viele Handballer ist. Zudem werden sie auch alles versuchen neue, gute Leute wieder ranzuholen, und das werden sie auch ziemlich sicher schaffen. Ich würde sogar so weit gehen, dass sie in drei oder vier Jahren wieder ganz oben angreifen werden. Nur muss man erstmal alles, was in der Vergangenheit passiert ist, verarbeiten und die Lücken schließen. Dazu hat Magdeburg überregional noch viel Potenzial, um Sponsoren zu werben. Und, wenn der Verein alles hinbekommt, hat er auch eine Zukunft.

Sport1: Wie stark ist der Kader in Hamburg?

Bitter: Wir haben noch nicht so viel in der Halle gemacht und erst einmal dort gespielt. Da kann ich noch nicht viel sagen. Das Umfeld ist schon super organisiert - alles höchst professionell. Die Mannschaft ist mit Weltstars gespickt, da ist es für mich eine Ehre, dort mitzuspielen. Wir haben 16 Leute mit absolutem Top-Niveau. Diese Spieler haben alle ein Ziel und wollen Meister werden.

Sport1: Was könnte im Meisterschafts-Rennen der große Trumpf gegenüber dem Topfavoriten THW Kiel sein?

Bitter: Ich habe festgestellt, dass hier in Hamburg ein großer Teamgeist herrscht. Ich kann es gar nicht so richtig beschreiben, aber es ist anders, als ich es bis jetzt kannte. Es sind alles Leute, die sich im höchsten Maße gegenseitig respektieren - alle ziehen an einem Strang.

Sport1: Nehmen wir mal an, der HSV käme zum Ende auf Platz zwei. Würden Sie das akzeptieren?

Bitter: Für mich wäre es eine Steigerung. Ich bin noch nie Zweiter geworden, sondern nur Dritter. Alles, was in der kommenden Saison die Champions-League-Qualifikation bedeuten würde, wäre ein Erfolg. Jedoch steht der Titel über allem.

Sport1: Welcher Verein, neben Kiel und Hamburg, wird noch um die Meisterschaft mitmischen?Bitter: Ich denke, dass Flensburg und Kronau auch ein Wörtchen mitreden werden. Dahinter wird noch Gummersbach kommen und mit Magdeburg sowie Lemgo rechne ich als Überraschungsmannschaften.

Das Gespräch führte Matthias Wurch


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