Dienstag, 17. Juli 2007

Auf Wiedersehen

HSV startet mit einer Woche Verspätung
Ein einheitlicher Spielplan ist weiter nicht in Sicht.
Von Achim Leoni
Hamburg -Den gestrigen Termin für das Fotoshooting hatten die Verantwortlichen des HSV Hamburg mit Bedacht gewählt: das Wetter prächtig, die Kulisse der Speicherstadt imposant - und die Handballprofis nach sechs Wochen Urlaub erholt, wie man sie lange nicht mehr sehen wird. Am späten Nachmittag ging es weiter nach Klagenfurt, wo es für die Spieler "nicht so lustig werden wird", wie Trainer Martin Schwalb versprach.
Für manchen ist eine längere Atempause erst im Sommer 2009 wieder in Sicht. Dazwischen liegen zwei Bundesliga-Spielzeiten, drei große Turniere (EM, Olympia, WM) und etliche Verpflichtungen im (Europa-) Pokal. Handball im Stakkato.
Alles beginnt in Melsungen. Am 1. September startet der Europacupsieger dort in seine sechste Bundesligasaison . Eine Woche später als die Konkurrenz: Das für 25. August geplante Heimspiel gegen Wetzlar wurde verschoben, weil zwei Gästespieler in Juniorennationalteams im Einsatz sind.
Nur eine der Widrigkeiten, mit denen die Spielplangestalter der Handball-Bundesliga (HBL) zu kämpfen hatten. Es galt, verfügbare Hallenzeiten, die Interessen von vier Fernsehanstalten und die internationalen Verpflichtungen von neun Vereinen zu koordinieren. "Wir mussten diesmal ganz schön jonglieren", stöhnt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Vom Ziel freilich, den Terminkalender zu synchronisieren, ist man weiter entfernt denn je. Der Ausnahmezustand bleibt die Regel. "Dieses Problem werden wir so bald nicht lösen", ahnt Bohmann. Der Wunsch der HBL, die Europacup-Wettbewerbe vom Wochenende zu lösen und in die Wochenmitte zu verlagern, findet außerhalb Deutschlands keine Zustimmung. Denn nur hierzulande werden die internationalen Vereinswettbewerbe nicht als Höhepunkt, sondern eher als Nebengeräusche wahrgenommen.
Und so ist auch in der Champions League bei den HSV-Fans Flexibilität gefragt. Drei Heimspiele gibt es in der Vorrunde - an drei verschiedenen Wochentagen und zu drei verschiedenen Anwurfzeiten. Nur die Spielstätte bleibt die gleiche: Angesichts der mäßigen Attraktivität der Gegner - Tschechow, Saporischschja und Viborg bzw. Besiktas Istanbul - weicht man in die Sporthalle Hamburg aus.
"Die Erfahrungen lehren uns, dass man die Zuschauer an so ein Ereignis langsam heranführen muss", sagt HSV-Geschäftsführer Peter Krebs. Ihm sei "eine volle Hütte in Alsterdorf lieber als 4000 Fans in der Color-Line-Arena". In der Zwischenrunde werde man über die Örtlichkeit neu nachdenken - die Qualifikation als Gruppenerster oder -zweiter vorausgesetzt.
Daran aber hegt Schwalb keinen Zweifel. "Gegen Ciudad Real um den Halbfinaleinzug zu kämpfen ist mein Traum", sagt der Trainer. Olafur Stefansson, einem der Stars des spanischen Topklubs, kündigte Schwalb am Sonnabend am Rande des Abschiedsspiels von Stefan Kretzschmar schon ein baldiges Aufeinandertreffen an: "Wir sehen uns noch."

HSV startet mit einer Woche Verspätung

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