Freitag, 27. April 2007

1. Etappe: Hamburg - Billund


Das Zeitfenster sollte bis 20.45 Uhr geöffnet sein, bis dahin musste Billund – sonst nur bekannt durch das dort belegene Legoland – erreicht werden, um noch einigermaßen rechtzeitig in Spanien zu landen. So jedenfalls die Planung. Die Realität sollte anders aussehen, doch dazu später mehr.

Um 15.15 Uhr gab es den ersten Kontakt via Handy. Die Gruppe Mia war tête de la course und lag mit Carsten und Max ca. 5 km vor dem Péloton um Karin, Georg und André. Aber die Verfolger holten auf… Die Staupotenziale rund um Neumünster wurden von beiden Gruppen souveräun bewältigt, und 8 km vor der dänischen Grenze wurden die Ausreißer endgültig eingeholt. Auf dem ersten Rastplatz in Dänemark traf die Exotengruppe erstmalig zusammen und freute sich beim gemeinsamen Picknick über die bevorstehende Reise.

Der weitere Weg nach Billund war unproblematisch: Schon um 18.00 Uhr waren wir am International Airport Billund, der in seiner Aufmachung zwar eher dem legendären Luftplatz in Bordelum glich, gleichwohl aber in Kürze einen Flug nach Madrid abfertigen sollte. Und zwar eigentlich um 20.45 Uhr. Die cleveren Dänen haben den Flug aber kurzer Hand um 1 Stunde nach hinten verlegt, offensichtlich auch in dem Bewusstsein, dass sich die Flughafen-Gastronomie über die längere Anwesenheit der sechs Exoten sehr erfreuen würde. Und wir wollten unsere freundlichen Gastgeber natürlich nicht enttäuschen…

Um 21.45 Uhr waren wir endlich in der Luft und flogen durch die Nacht und Europa direkt nach Madrid. Für die Fahrt hatten wir uns einen tollen Plan ausgedacht: Eigentlich wollten wir uns beim Passieren der verbotenen Stadt mit vier Buchstaben in das Bordklo verziehen und dessen Inhalt schlagartig während des Überfluges entleeren. Schade nur, dass wir überhaupt nicht über K*** geflogen sind, sondern gleich den Weg nach Holland/Belgien eingeschlagen haben. Doch Vorsicht, meine lieben Turnbrüder: Es gibt noch einen Rückflug!

Nach der Landung in Madrid waren wir dann auch froh, bald in das Hotel einchecken zu können. Der kurze Transfer in das Hotel sollte ja nun nicht unbedingt zum Problem werden. Oder? Wir wurden jedenfalls noch vor dem Verlassen des Terminals von einer Person angesprochen, die – wie wir tags darauf im Reiseführer nachlesen konnte – gemeinhin nur als „Pirata“ bezeichnet wird. Ein Schwarzfahrer! Erstaunlicher Weise hält der Flughafen der drittgrößten Stadt in Europa nämlich für die nicht allzu späte Landung um 01.00 Uhr keinerlei Taxen für die Passagiere bereit, so dass sich eine Warteschlange bis zum Check-In-Schalter gebildet hatte. Der clevere Pirata schien den Ausweg aus dem Dilemma bereit zu halten: „Cinco Euros“ war seine Ansage. „Seis personas?“. „No, tres.“ Na gut, besser als warten, wir haben uns also in zwei Gruppen aufgeteilt, sind erstmal zu dem netten Gesellen in den VW Golf gestiegen und ab ins 700 m entfernt gelegene Ibis. Dort angekommen offenbarte sich dann der Hintergrund seines Spitznamens: Dreimal öffneten sich die Finger seiner rechten Hand und teilten zugleich mit, dass sich der von ihm benannte Preis offenbar pro Fahrgast berechnen sollte. Nix da, wir blieben stur, und nach einigen Minuten zog der Pirata ohne Beute davon.

Um nunmehr 26.00 Uhr gab es noch eine Jarra Cerveca an der Bar, bevor es mit der nötigen Bettschwere ab in die Heia ging.

Originaltext von Andre im HSV Forum


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