Dienstag, 4. September 2007

Schock lass nach

HSV will aus Blackout im Auftaktspiel Lehre ziehen
Ein heilsamer Schock

HAMBURG -

Wie alles angefangen hat, darüber gibt es unterschiedliche Interpretationen. Für Martin Schwalb, den Trainer der HSV-Handballer, war es eine Parade des eingewechselten Melsunger Torhüters Dennis Klockmann, die seine Mannschaft "auf einmal vollkommen außer Tritt geraten" ließ. Christian Fitzek, der sportliche Leiter, vermutet, dass die Auswechslung einiger Hamburger Stars angesichts einer 13-Tore-Führung zum kollektiven "Blackout" geführt haben könnte. Etwa nach dem Motto: Dann kann uns ja jetzt wohl nichts mehr passieren.

Eigentlich ist auch nichts passiert. Den 39:29-Auswärtssieg des Europacupsiegers darf man allemal souverän nennen. Aber er hat, neben dem "kleinen Ausrufezeichen Richtung Kiel" (Torhüter Johannes Bitter) auch ein kleines Fragezeichen aufgeworfen: Warum bloß hat man es versäumt, die Überlegenheit über 60 Minuten konsequent auszuspielen, und stattdessen einen Gegner, der selbst von einheimischen Augenzeugen als "aufgescheuchter Hühnerhaufen" verspottet wurde, noch einmal bis auf vier Tore herankommen lassen?

"Wir müssen konsequent daran arbeiten, dass wir nicht einen Gang herunterschalten", fordert Fitzek, "das lebt uns der THW Kiel vor." Der Sportchef gibt sich aber überzeugt, "dass unsere Spieler wissen, welche Lehre sie zu ziehen haben". Auch HSV-Geschäftsführer Peter Krebs sieht die 13-minütige Schwächeperiode des Auftaktspiels im Hinblick auf die Heimpremiere gegen Großwallstadt am Sonnabend (15 Uhr, Color-Line-Arena) als heilsamen Schock: "Er hat der Mannschaft ihre Defizite aufgezeigt."

Zumal in der Champions League könnten derlei Nachlässigkeiten bestraft werden, fürchtet der neue, alte Abwehrkoordinator Dimitri Torgowanow (35): "Dann dürfen wir nicht so abbauen, weil es auf das Torverhältnis ankommen kann." Vielleicht ist es diese Erfahrung, die Champions-League-Gewinner THW den Hamburgern voraushat. "Kiel hat es im Europapokal über Jahre gelernt, die Leistung hochzuhalten", gibt Fitzek zu bedenken.

Oder ist der Unterschied zum Klassenprimus am Ende konstruiert? Zwar gaben sich die Kieler am Wochenende beim 40:26-Sieg beim TV Großwallstadt keine Blöße. Doch eine Woche zuvor sahen sie sich beim 39:28 gegen ebenjene Melsunger in eigener Halle zwischenzeitlich sogar mit 14:15 im Rückstand.

Für Melsungens Trainer Robert Hedin fiel der indirekte Vergleich zwischen Meister und Vizemeister dennoch klar aus: "Ich finde Kiel ein bisschen besser", sagte der Schwede am Sonnabend: "Aber der HSV ist auf einem sehr guten Weg."
Ein heilsamer Schock
Das man solche Phasen sich in der CL nicht erlauben kann haben wir ja letzte Saison auch schon gegen Leon gesehen. Wir werden auch diese Saison den Titel nicht über die Tordifferenz gegen Kiel gewinnen aber solche Nachlässigkeiten kosten einfach Kraft die man in anderen wichtigen Spielen braucht. Das zwar nicht jetzt am Anfang der Saison wo die Jungs noch voll im Saft stehen, aber die harten Zeiten kommen schon noch in denen man froh ist wenn man 10 Minuten vor Ende mit über 10 Toren führt und dann mal ein wenig Tempo rausnehmen kann.

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