Mittwoch, 31. Oktober 2007

Geisterstunde

Den HSV Handballern droht ein „Geisterspiel"
Die Vereinsführung unternimmt vieles, um die Halle noch einigermaßen zu füllen. So erhalten Kinder bis einschließlich 14 Jahren, die geschminkt oder mit einer Halloween-Maske verkleidet sind, freien Eintritt. Bis Dienstagmittag waren nur 650 Karten für das Pokalspiel gegen Essen verkauft.

Einigermaßen skeptisch sei er damals gewesen, vor etwas mehr als drei Jahren, als er zum HSV Handball kam, sagt Matthias Flohr. „Ursprünglich hatte ich vor, bei der Ahlener SG zu bleiben, weil der HSV damals in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte. Ich dachte, dass es für mich nicht die richtige Adresse sei – nicht zuletzt auch, weil ich befürchtete, dass mir die Qualität fehlen würde.“
Die Skepsis hat sich als unbegründet erwiesen. Flohr zählt längst zu den Leistungsträgern. Der 25-Jährige, der am Mittwoch (19.30 Uhr, Alsterdorfer Sporthalle) mit dem HSV in der zweiten Runde des DHB-Pokals auf TuSEM Essen trifft, hat sich die Position im Team von Trainer Martin Schwalb erarbeitet.
Matthias Flohr im Blickfeld von Heiner Brand
Mehr noch: Flohr ist durch seine Leistungen sogar schon ins Blickfeld der Nationalmannschaft geraten. Bundestrainer Heiner Brand lobte ihn nach einer starken Leistung im zurückliegenden Heimspiel gegen Gummersbach. Sechs Tore erzielte Flohr. Er war damit zusammen mit Kyung-Shin Yoon der erfolgreichste Spieler.
„Ich merke schon, dass ich kleine Schritte nach vorn gemacht habe“, sagt Flohr. Seinen Ehrgeiz bezeichnet er als entscheidenden Faktor. Anders als andere muss er eben mehr tun, um voranzukommen. „Ich habe kein übergroßes Talent. Bei Krzysztof Lijewski ist das ganz anders. Dem wurden das Gefühl für den Ball und die Beweglichkeit in die Wiege gelegt“, sagt Flohr.
Bei den HSV-Fans genießt der Student (Mathematik und Sport auf Lehramt) hohes Ansehen. Sie halten viel von dem Arbeiter, der zuletzt auch in der Offensive immer häufiger zu überzeugen wusste. Am Mittwoch aber wird sich die Begeisterung in der Alsterdorfer Sporthalle deutlich in Grenzen halten, ohne dass Flohr etwas dafür könnte. Bis Dienstagmittag waren nur 650 Karten für das Pokalspiel gegen Essen verkauft.

Die Vereinsführung unternimmt vieles, um die Halle noch einigermaßen zu füllen. So erhalten Kinder bis einschließlich 14 Jahren, die geschminkt oder mit einer Halloween-Maske verkleidet sind, freien Eintritt. Dennoch: Bei vielleicht 1000 Zuschauern dürfte das Spiel gegen den namhaften Aufsteiger, passend zu Halloween, lediglich der Kategorie „besseres Geisterspiel“ zugeordnet werden.
Für das zweite Duell mit TuSEM Essen innerhalb von vier Tagen, dem Spiel um Bundesliga-Punkte am Sonnabend (19 Uhr) in der Color Line Arena, sehe die Lage aber deutlich besser aus, sagt HSV-Geschäftsführer Peter Krebs. „Wir haben bereits 6000 Karten verkauft. Der Termin für das Pokalspiel am Mittwoch ist schwierig. Zeitgleich spielen die HSV-Fußballer, im Fernsehen läuft das Spiel der Bayern gegen Mönchengladbach, und in der Color Line Arena findet das Take-That-Konzert statt“, sagt Krebs. Dennoch ist der Zuspruch enttäuschend.
Den HSV Handballern droht ein „Geisterspiel"

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Glück im Unglück

Hens darf spielen, Bertrand Gille nicht

HAMBURG -

Der Termin ist unglücklich", sagt HSV-Sprecher Christoph Wendt. Gerade 800 Karten waren gestern für das Handballpokalspiel des HSV gegen TuSEM Essen (19.30 Uhr, Sporthalle Hamburg) verkauft. Dass dies nicht nur am Gegner liegt, zeigt die Nachfrage für das Bundesligaspiel am Sonnabend in der Color-Line-Arena (19 Uhr). Dann wollen mindestens 6500 das Duell gegen den dreimaligen deutschen Meister und Pokalsieger sehen. Heute Abend aber streiten die Handballer mit Fußball (HSV im Pokal gegen SC Freiburg) und Popmusik (Take-That-Konzert in der Color-Line-Arena) um die Gunst des Hamburger Publikums. Dieser Wettkampf war nicht zu gewinnen.

Allein die Attraktion der Color-Line-Arena, weiß der HSV, sorgt bei jedem Spiel für rund 3000 bis 4000 zusätzliche Zuschauer. Zudem müssen Dauerkartenbesitzer heute zahlen, allein Kinder bis zu 14 Jahren, die verkleidet oder gruselig geschminkt (Halloween!) erscheinen, haben freien Eintritt. Finanziell attraktiv wird der Pokal erst beim Erreichen des Haspa-Final-Four, der Endrunde in der Color-Line-Arena (29./30. März 2008). Im vergangenen Jahr kassierten die vier Teilnehmer je 140 000 Euro. In den Runden zuvor bleibt der Wettbewerb bei günstigem Verlauf ein Nullsummenspiel.

Unter den Besuchern des Pokalspiels wird sich heute auch HSV-Kreisläufer Bertrand Gille einfinden. Der Franzose kehrte von den Länderspielen gegen Ägypten mit Schulterbeschwerden zurück. Eine Kernspintomografie ergab gestern Morgen keinen klinischen Befund, Trainer Martin Schwalb plant den 29-Jährigen dennoch zu schonen: "Es macht bei unserem Programm wenig Sinn, einen Spieler, der nicht fit ist, einzusetzen."

Pascal Hens dagegen soll trotz Muskelbeschwerden im Bein, so Schwalb, "ein paar, oder ein paar mehr Minuten spielen". Dessen Unwohlsein im Bereich der unteren Extremitäten rührt von Fehlbelastungen nach einer Sprunggelenksverletzung im linken Knöchel, die Hens schon beim Supercup in der Nationalmannschaft zur vorübergehender Passivität zwangen.
Hens darf spielen, Bertrand Gille nicht

Guten Appetit

HSV hat Hunger - Doppelte Portion Essen
Erst Pokal, dann Bundesliga gegen TuSEM / Bertrand Gille verletzt

DIRK HOFFMANN, NILS WEBER

Die HSV Handballer haben so richtig Heißhunger. Auf Essen. Davon gibt es gleich eine doppelte Portion: heute das Pokalspiel (19.30 Uhr, Alsterdorf), Sonnabend das Bundesligaspiel (19 Uhr, Color Line Arena) gegen den Aufsteiger. Zur Einstimmung traf sich die Mannschaft gestern - zum Essen.

Boss Andreas Rudolph hatte sein Team in seinen Firmensitz nach Ahrensburg eingeladen, ein Caterer brachte Hühnchen, Rind, Salat, Bratkartoffeln und 30 Portionen Nachtisch für 21 Teilnehmer. Das Dessert reichte nicht, es wurde nachbestellt ... Heißhunger auf Essen!

"Ich habe den Jungs gesagt, dass wir keine Krise haben, wie es vielleicht von außen an sie herangetragen wird. Ich glaube an uns und gucke positiv nach vorn."

Linksaußen Toto Jansen hat das Essen geschmeckt. Er freut sich auf TuSEM, wurde mit Essen 1986 A-Jugend-Meister: "Das war eine witzige, verrückte Zeit damals. Ich denke gern daran zurück. In vier Tagen zwei Mal gegen denselben Gegner zu spielen ist sehr ungewöhnlich. Wir müssen die beiden Spiele gewinnen, und aus."

Auch Ex-TuSEM-Star Pino Torgovanov ist heiß: "Ich hatte da vier tolle Jahre und kenne noch viele Spieler. Für mich ist das ein besonderes Spiel." Im Mai 2005 gewann er mit Essen den Europapokal (EHF), erzielte im Rückspiel gegen Magdeburg das entscheidende Tor zum 31:22.

Der Kreisläufer könnte sich auch heute in die Torschützenliste eintragen. Denn Bertrand Gille ist angeschlagen, zog sich im Training eine Schulterprellung zu. Eine Kernspintomografie ergab zum Glück, dass beim Franzosen nichts gerissen ist. Sein Einsatz ist dennoch ungewiss.

HSV-Coach Martin Schwalb warnt vor dem Gegner, obwohl der nur auf Platz 17 der Tabelle steht: "Die haben ihre drei Punkte gegen die Rhein-Neckar Löwen und Flensburg geholt." Doch eine Pleite ist kaum vorstellbar - und wäre ungenießbar.
HSV hat Hunger - Doppelte Portion Essen

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Montag, 29. Oktober 2007

Kopierschutz

"Der HSV will die Freezers nicht kopieren"
Der Geschäftsführer der Handballer spricht in der MOPO über die aktuellen Brennpunkte des deutschen Vizemeisters


DIRK HOFFMANN/NILS WEBER

Zuschauer, Sponsoren, Fan-Service, Werbung - vier Felder, über die es beim HSV Handball zuletzt viele Diskussionen gab. Die MOPO sprach mit Geschäftsführer Piet Krebs (50).

MOPO: 7505 Zuschauer kamen im Schnitt zu den ersten vier Heimspielen. Damit können Sie nicht zufrieden sein ...

Krebs: Nein, sonst wären wir nicht professionell. Die Anwurfzeit am Sonnabend um 15 Uhr kostet uns richtig Zuschauer. Sie ist der Handball-Sportschau geschuldet, die andererseits wichtig für die Sportart an sich und unsere Sponsoren ist. Ich bin mir sicher, dass wir den Vorjahresschnitt von 8000 Fans erreichen können.

MOPO: Die Freezers hatten - zumindest in den letzten Jahren - weniger Erfolg, aber mehr Fans als der HSV ...

Krebs: Beim Eishockey ist der sportliche Erfolg anscheinend nicht so wichtig. Das Event steht im Vordergrund.

MOPO: Auf den großen Werbepostern konnte man nicht sehen, dass es um den HSV geht, mit Oldie 95 haben Sie einen Medienpartner mit geringer Reichweite. Zwei Fehler?

Krebs: Nein, die Werbekampagne war mutig und fördert unser Image. Man konnte nicht erwarten, dass wir vier Wochen Plakate in die Stadt hängen und dann 2000 Leute mehr pro Spiel in die Halle kommen. In Kombination mit Radio Hamburg, wo Werbespots laufen, ist unsere Kooperation mit Oldie 95 eine sehr gute.

MOPO: Warum hat man das erste Champions-League-Spiel in der Geschichte des Vereins nicht mehr beworben?

Krebs: Dafür fehlt uns das Geld. Die Königsklasse ist wichtig für unser Prestige, aber es gibt zu wenig internationale bekannte oder traditionelle Teams. Wir bräuchten im Handball mehr Real Madrids! Und es gibt keinen festen Spieltagstermin für die Champions League. Das ist blöd für die Fans.

MOPO: Boss Andreas Rudolph hat Sie und die Geschäftsstelle öffentlich mehrfach kritisiert. Wie sehr trifft Sie das?

Krebs: Jede öffentliche Kritik trifft mich. Aber als Boss und gleichzeitiger Geldgeber hat er besondere Rechte.

MOPO: Haben Sie sich den Job so schwer vorgestellt?

Krebs: Ich war überrascht über den Stress, sieben Tage die Woche. Ich bin froh, dass meine Familie mitmacht, sonst klappt das nicht.

MOPO: Die Sponsoren sind nach wie vor rar. Was macht der HSV falsch?

Krebs: Wenig. Wir brauchen Geduld. Die Firmen gucken sehr genau, wie sich ein Produkt entwickelt und wer die handelnden Personen sind. Das Image des HSV hat sich stark verbessert, aber wir stehen angesichts unserer kurzen und turbulenten Geschichte noch unter Beobachtung.

MOPO: Viele Hamburger sind enttäuscht, weil es mit dem neuen Ticketpartner "Kartenhaus" massive Probleme gibt. Wie kann so etwas sein?

Krebs: Keine Frage, das hat uns Fans gekostet. Zur Startphase bedeutete es einen schlechteren Service. Es gibt weiter Probleme. Wir reagieren auf jede Beschwerde, schreiben persönliche Briefe oder versorgen Fans mit Geschenken, wenn sie zum Beispiel vier Wochen auf ihr Ticket warten mussten. Aber mittlerweile kann man in allen Vorverkaufsstellen seine Sitzplätze frei wählen, online ist das ab Januar möglich. Bald wird der Service sehr gut sein.

MOPO: Die Anschutz-Gruppe hat die Arena gekauft, will dem HSV beim Marketing und Show-Konzept helfen ...

Krebs: Wir freuen uns drauf. Klar ist aber auch: Wir wollen die Freezers nicht kopieren, nicht zu viel Show. Im Mittelpunkt bleibt der Sport.
"Der HSV will die Freezers nicht kopieren"

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Happy Feet

Bangen um Pommes
Handball Deutschland Dritter beim Supercup / Brands Zoff mit Wenta / Hens-Einsatz am Mittwoch im Pokal gegen Essen unsicher

NILS WEBER

Handball heißt die Sportart. Aber was Martin Schwalb derzeit besonders beschäftigt, ist ein Fuß. Genauer gesagt: der rechte Fuß von HSV-Torjäger Pascal Hens. Der schmerzt bei Belastung und schwillt an. Schlecht für die deutsche Nationalmannschaft, die auch ohne "Pommes" im gestrigen Spiel um Platz drei beim Supercup in Dortmund Russland mit 36:27 (18:11) besiegte. Schlecht, aber vor allem für den HSV, denn der Einsatz von Hens im Pokalspiel gegen TuSEM Essen am Mittwoch ist gefährdet.

Am Sonntag hatte sich Schwalb telefonisch bei seinem Schützling nach dessen Befinden erkundigt. "Er hat gesagt, dass sich das Sprunggelenk blöd anfühlt", berichtet Schwalb. Hens hat die Probleme seit der Vereins-EM in Slowenien vor einer Woche. "Wir wissen nicht, ob es für einen Einsatz im Pokal reicht", so der Coach
Bangen um Pommes

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Mittwoch, 24. Oktober 2007

I am the walrus

Handball-Supercup: Hoffen auf Heiner

DORTMUND/HAMBURG - Die Weltmeister werfen wieder. Wenn die deutschen Nationalspieler von heute bis zum Sonntag beim Supercup nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf dem Prüfstand stehen, vertrauen sie vor allem auf die Künste des Bundestrainers. Der Deutsche Handball-Bund (DHB) wünscht sich von seinem Aushängeschild mit dem Walross-Schnäuzer nichts sehnlicher als dessen Unterschrift unter die angestrebte Vertragsverlängerung. Die Hoffnung ruht auf Heiner Brand. Der Verband würde den WM-Trainer nach Auslaufen des Kontraktes 2008 am liebsten für eine weitere Olympiade an sich binden.

Noch vor dem Auftaktspiel zur Mini-WM heute (17.25 Uhr/ARD live) in Dortmund gegen Rekord-Olympiasieger Russland wollen sich Brand und DHB-Präsident Ulrich Strombach zu einem weiteren Gespräch treffen. Der Bundestrainer hatte kürzlich prinzipielle Einigkeit angedeutet: "Wir haben uns über einen Zeitraum von über zwei Jahren unterhalten und uns dabei nicht gestritten." Doch der 55-Jährige zögert noch. Die denkbare Alternative kennt Erfolgscoach: "Ein Job im Ausland würde mich reizen"

Zunächst aber ist der bodenständige Gummersbacher in Westfalen gefordert. Beim renommierten Sechs-Nationen-Turnier in Dortmund und Halle trifft seine Auswahl in der Gruppe A außer auf Russland am Freitag (16.05 Uhr/ZDF live) auf Serbien. Um den Einzug ins Halbfinale spielen in Staffel B Tschechien, Pokalverteidiger Schweden (mit HSV-Torwart Per Sandström) und Vizeweltmeister Polen. Gestern fuhren vom HSV Hamburg auch die Rückraumrecken Michael Jurecki und Krsyzstof Lijewski nach Dortmund; der Verdacht auf eine Gesäßmuskelzerrung bei Lijewski hatte sich nach einer Kernspintomografie nicht bestätigt. Die Entscheidungsspiele folgen am Sonnabend und Sonntag. "Der Zeitpunkt des Turniers ist gut. Der Supercup ist das beste Turnier, das es gibt", betonte Brand den Stellenwert der Veranstaltung auf dem Weg zur Europameisterschaft vom 17. bis 27. Januar 2008 in Norwegen.

Binnen kürzester Zeit muss Brand seine insgesamt 17 nominierten Weltmeister um die HSV-Spieler Johannes Bitter (Tor), Pascal Hens (Rückraum links), Torsten Jansen (Linksaußen) und Stefan Schröder (Rechtsaußen) konkurrenzfähig machen. Über die Vorbereitungszeit von knapp zwei Tagen klagt Brand nicht: "Wir haben eine taktische Grundausrichtung, die wollen wir in der kurzen Zeit wieder abrufen", sagte der Coach. Dabei ist ihm bewusst, dass Spieler wie die vier HSV-Profis nach der Champions Trophy in Celje (Slowenien) und wegen der vorangegangenen englischen Wochen aus Bundesliga und Champions League geschlaucht sind.

"Heiner Brand wird schon ordentlich durchwechseln, da er ja weiß, wie viele Spiele wir schon in den Beinen haben", sagte Hens. Genauso sieht es Keeper Bitter. "Wir wollen zeigen, dass der WM-Titel keine Eintagsfliege war. Klar wäre es vor allem für den Kopf gut, wenn man mal eine Pause hätte. Aber der Bundestrainer wird die Einsätze schon richtig dosieren." Aussagen, die auch an Brands kooperativen und erfolgreichen Führungsstil appellieren.
Handball-Supercup: Hoffen auf Heiner

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Freitag, 19. Oktober 2007

Keine Zeit zum Jammern

Horror-Tour nach Celje
Schwalb-Truppe reist nach Slowenien

FREDERIK AHRENS
Jetzt also der vierte Wettbewerb. Nach Bundesliga, DHB-Pokal und Champions League müssen die HSV Handballer morgen bei der EHF-Champions-Trophy ran. "Eine Ehre" sei die Premieren-Teilnahme, sagt Trainer Martin Schwalb.Der Wettbewerb der Europapokalsieger bedeutet aber vor allem Stress pur. Für das Halbfinal-Duell mit dem THW Kiel (morgen 19 Uhr, live bei Eurosport 2) müssen die Hamburger heute zunächst über Frankfurt nach Graz fliegen. Mit dem Bus geht's weiter ins slowenische Celje.
Eine Horror-Tour für einen Wettbewerb mit äußerst fragwürdiger Bedeutung. "Natürlich zerrt das an den Spielern, zumal viele ja direkt danach zur Nationalmannschaft müssen", gesteht auch Schwalb ein. "Aber Jammern hilft ja nichts."
Und so bleibt der 44-Jährige auch nach dem bescheidenen 28:27 in Balingen gelassen. "Wir müssen das Positive aus dem Spiel ziehen", sagt Schwalb. "Schließlich haben wir immerhin bis zur letzten Sekunde gekämpft." Dank der zwei Punkte bleibt der HSV dran an Kiel und Flensburg.
Ausgerechnet "die Ehre" Champions Trophy kann nun aber zur Wettbewerbsverzerrung führen. Schwalb: "Es ist gar keine Frage, dass es ein Vorteil für Flensburg ist, dass sie in Celje nicht dabei sind." Schöne Ehre, diese Champions Trophy.
Hamburger Morgenpost - www.mopo.de - Sport HSV-Handball

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Blogged with Flock

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Zur Feier des Tages

habe ich mal wieder einen neuen Blog Editor gestestet. Und zwar Flock in der neuen Version.
Also kann man hier in den nächsten Tagen neben Handball auch den Shootout zwichen Flock und Ecto mitverfolgen. Welche Vorlieben habt ihr?



Blogged with Flock

Debütantenball

HSV Hamburg

Der HSV tritt als Debütant in dem Wettbewerb der Europapokalsieger an, allerdings mit dem Selbstvertrauen aus drei Siegen in drei Spielen der EHF Champions League. Zudem stehen HSV-Trainer Martin Schwalb, außer Bruno Souza, alle Spieler zur Verfügung. Dem gegenüber steht der äußerst enge Spielplan, den die Teilnahme an vier Wettbewerben (HBL, EHF Champions League, DHB-Pokal, EHF Champions Trophy) bedingt. Die Spieler des HSV haben wiederum nur einen Tag Aufenthalt in Hamburg, ehe sie am Freitag um 10.05 vom Flughafen Hamburg in Richtung Slowenien aufbricht. Trainer Martin Schwalb bewertet die Teilnahme am Kräftemessen mit den anderen Europapokalsiegern daher differenziert: "Wir freuen uns als Neuling natürlich sehr auf die Champions Trophy und wollen so gut wie möglich abschneiden. Allerdings wird das sehr schwer. Kiel, Magdeburg und Celje sind harte Brocken, egal gegen wen man da nun spielt. Außerdem sind meine Jungs nach der Belastung in den vergangenen Wochen ein bisschen müde. Da tut jeder weitere Termin weh."
Champions Trophy

Mal sehen was unsere Jungs dort erreichen können. Sie werden übrigens von 4 wackeren Fans begleitet. Da ich dabei bin werde ich natürlich je nach Möglichkeit hier und im Twitter davon berichten.

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Nicht würgen

Hens & Co. würgen sich zum Sieg
Hamburger verschlafen die erste Halbzeit in Balingen / „Pommes“ mit neun Treffern

FREDERIK AHRENS

Das Beste war der Blick auf die Tabelle. Der HSV Handball hat sich durch den 28:27 (13:18)-Zittersieg bei der HBW Balingen-Weilstetten auf Platz drei verbessert. Nordhorn hatte in Gummersbach verloren. Die Hamburger selbst kamen mit einem dunkelblauen Auge gerade noch davon.

Balingen wird von den 2250 Zuschauern (darunter sechs HSV-Fans) von Beginn an energisch nach vorne getrommelt. Nach acht Minuten hat Martin Schwalb genug. Das 2:5 zwingt den HSV-Trainer zur Auszeit. Sie weckt zumindest Pascal Hens, der mit der aggressiven Deckung der Schwaben noch am besten zurechtkommt. Drei Treffer von „Pommes“ bringen den HSV auf 9:10 heran (19.).

Auf der Gegenseite trifft Balingen aber weiter nach Belieben. Jogi Bitter kriegt in den ersten zwanzig Minuten nur einen Ball zu fassen. Sekunden vor der Pause liegt der HSV mit sechs Toren zurück (12:18).

Nach 40 Minuten der Bruch. Bei den Balingern schwinden Konzentration und Kondition. Und Bitter findet seine Form, lässt in 14 Minuten nur einen Ball durch. Hens trifft zur ersten Führung (23:22, 49.). Doch selbst das zwischenzeitliche 26:23 bringt keine Sicherheit ins HSV-Spiel. Erst die Schlusssirene beendet das Zittern. „Die erste Halbzeit war dramatisch, aber wir müssen das nüchtern sehen“, resümierte Schwalb. „Wir haben zwei Punkte gebraucht und sie geholt.“
Hens & Co. würgen sich zum Sieg

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Wie bekommt man Souveränität zurück?

HSV-Handballer spielen nicht wie ein Titelkandidat
Diese Souveränität, mit welcher der HSV Handball in der Rückrunde der vergangenen Saison von Sieg zu Sieg eilte, ist der Mannschaft abhanden gekommen. Beinahe hätte der HSV in der baden-württembergischen Provinz seine Titelchancen verspielt.

Der Vizemeister quält sich oft nur zu seinen zwei Punkten – viel zu oft, um davon ausgehen zu können, dass Trainer Martin Schwalb mit seinem Team auch das große Ziel wird erreichen können. Meister wollen sie werden. Überzeugend waren die Leistungen des HSV in dieser Saison aber selten. In den vergangenen beiden Partien, im Champions-League-Spiel in Saporoschje (28:24) und am Mittwochabend in der Bundesliga beim Abstiegskandidaten HBW Balingen Weilstetten (28:27), repräsentierte der Titelaspirant sogar nicht viel mehr als graues Mittelmaß.
Wie schon in Saporoschje kamen die HSV-Handballer auch in Balingen mit einem blauen Auge davon. Nach einer desaströsen ersten Halbzeit lagen die Hamburger zur Pause mit 13:18 zurück. Erst ein Kraftakt, der zweite innerhalb von vier Tagen, verhinderte die Blamage. Beinahe hätte der HSV in der baden-württembergischen Provinz seine Titelchancen verspielt. „Das Halbzeitergebnis war ein Stück weit dramatisch, weil wir jeden Punkt brauchen, um oben dranzubleiben. Die zwei Punkte betrachten wir nüchtern: Wir haben sie gebraucht und auch geholt“, sagte Schwalb.
Torhüter Johannes Bitter, der mit einer Parade in der Schlusssekunde den Sieg rettete, war fassungslos. „Was hier am Anfang los war, dazu fehlen mir die Worte. Jetzt gilt es, durchzuatmen und daran zu arbeiten, solche Spiele auch zu dominieren“, sagte Bitter.

Vielleicht hilft es der Mannschaft ja schon weiter, dass sie im nächsten Spiel einmal nicht in der Favoritenrolle ist. Im Halbfinale der Champions Trophy im slowenischen Celje ist Samstag Abend (19Uhr, Eurosport 2, live) der Champions-League-Sieger THW Kiel der Gegner. Im anderen Halbfinale der Vereins-EM, bei der ein Gesamtpreisgeld von 70.000 Euro ausgeschüttet wird, stehen sich Gastgeber RK Celje Pivovarna und der EHF-Cup-Sieger SC Magdeburg gegenüber. Der HSV hat sich durch den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger für das Turnier qualifiziert. Das Finale findet am Sonntag um 15.30 Uhr (Eurosport, live) statt. „Wir freuen uns als Neuling sehr auf die Champions Trophy und wollen so gut wie möglich abschneiden. Allerdings sind das alles harte Brocken, egal, gegen wen man spielt. Außerdem sind meine Jungs nach der Belastung in den vergangenen Wochen ein bisschen müde. Da tut jeder weitere Termin weh“, sagte Schwalb.
HSV-Handballer spielen nicht wie ein Titelkandidat

Ich hatte bisher noch nicht das Gefühl, dass die Jungs die nicht bei 100% sind total platt sind, sondern das es eher ein Kopfproblem ist. Vielleicht hilft ja Champions Trophy und Supercup die Jungs wieder zu alter Form zu bringen.
Nach der WM waren die auch platt haben aber trotzdem besser gespielt.

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Hauptsache gewonnen

Handball: HSV siegt dank Bitter und Hens 28:27 in Balingen

BALINGEN/HAMBURG -

Die HSV-Handballer dürfen weiterhin von der Meisterschaft träumen. Zu berechtigter Hoffnung allerdings ist nach dem gestrigen Eindruck kein Anlass. Mit Ach und Krach, dank Torhüter Johannes Bitter und neun Toren von Pascal Hens kam der Vizemeister zu einem 28:27-(13:18)-Sieg bei HBW Balingen-Weilstetten . Damit haben die Hamburger Anschluss an die Konkurrenz aus Flensburg und Kiel gehalten, die sich ihrerseits mit klaren Siegen in Berlin und Essen schadlos hielt.

Sechs HSV-Fans hatten die 730 Kilometer lange Anreise auf sich genommen. Und trauten am Anfang ihren Augen kaum, als es nach acht Minuten 6:2 für den heimischen Außenseiter hieß. Der hatte mit Hens und Kyung-Shin Yoon Hamburgs Rückraumschützen in Manndeckung genommen und den Europacupsieger, der nur auf Stand-by agierte, damit wohl überrumpelt.

Leichte Ballverluste, schlecht vorbereitete Würfe und unerklärliche Schwächen im Abschluss waren Folge der Nervosität, die Trainer Martin Schwalb zu einer frühen Auszeit zwangen (9. Minute). Die Denkpause brachte allerdings wenig Besserung, zumal auch die Torleute lange neben sich standen. Nur einen von zwölf Würfen konnte Weltmeister Johannes Bitter entschärfen, ehe er nach 19 Minuten Per Sandström Platz machte. Der Schwede hatte kaum mehr Glück, so dass der HSV mit einem Fünftoredefizit in die Kabine ging.

Dort schien Schwalb die richtigen Worte gefunden zu haben. Jedenfalls war seine Mannschaft um Wiedergutmachung bemüht. Selbst das schien jedoch zu wenig, da nun die Anstrengungen der vergangenen (englischen) Wochen Tribut forderten. Noch in der 40. Minute hielten die Gastgeber eine 20:16-Führung.

Doch wie schon am Sonntag in Saporischschja kam nun die Zeit des HSV, namentlich die des wieder eingewechselten Bitter. Beim 22:22 (47.) waren die Hamburger erstmals seit dem 1:1 (3.) wieder auf Ballhöhe, und beim 25:22 (52.) schien alles den geplanten Gang zu gehen. Doch erst als Bitter Sekunden vor Schluss einen Wurf von Daniel Brack mit dem Fuß ins Publikum beförderte, war der achte Sieg im achten Auswärtsspiel der Saison perfekt.

"Wir wollten Kraft sparen, das hätte sich fast gerächt", so Sportchef Christian Fitzek erleichtert, "erst das Kämpferherz in der Deckung hat uns gerettet."

Statistik:
Handball: HSV siegt dank Bitter und Hens 28:27 in Balingen

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Mittwoch, 17. Oktober 2007

Den Spuk vertreiben

Handball Iwan Ursics Kampf um Spielzeit
Wenn Fehlwürfe im Hinterkopf spuken

HAMBURG -

Stressig sei es nicht gewesen in Saporischschja, findet Iwan Ursic. Etwas umständlich vielleicht die Anreise über Wien und Dnipropetrowsk. Aber eigentlich ist es so, dass Iwan Ursic gern ein bisschen mehr Stress hätte. Meistens wenn die HSV-Handballer in dieser Saison spielen, beschränkt sich seine Aufgabe darauf, die Mannschaftskollegen anzufeuern. Auf dem Feld darf sich der 30 Jahre alte Kreisläufer nur selten einmal beweisen.

Beim Champions-League-Spiel am Sonntag in der Ukraine war es endlich wieder so weit. Ursic stand sogar in der Anfangsformation, er warf drei Tore und hat "bis auf ein paar Hacker und blöde Abspiele seine Sache ganz ordentlich gemacht", wie ihm Hamburgs Trainer Martin Schwalb nach dem Sieg bescheinigte. Das ist zwar keine Garantie dafür, dass Ursic heute Abend im Bundesligaspiel bei HBW Balingen-Weilstetten wieder zum Einsatz kommt. Aber es ist eben auch keine Absage.

Von den bisherigen acht Ligaspielen hat der Schweizer nur eins auf der Platte erleben dürfen, wie die Handballer ihr Spielfeld nennen. Ein Tor, eine Zweiminutenstrafe, zu mehr Einträgen in die Saisonstatistik hat es nicht gereicht. Wenig für einen, der 140-mal international für sein Land aufgelaufen ist, dabei 405 Tore erzielte und bei seinem letzten Arbeitgeber, der HSG Nordhorn, zu den Stützen zählte.

"Ich bin sicher nicht gekommen, um Ergänzungsspieler zu sein", sagt Ursic. Als solcher war er auch gar nicht vorgesehen. Zu einer Säule der neuen 6-0-Abwehr sollte der 1,92-m-Mann aus Aarau beim HSV heranwachsen, deshalb haben sie ihn im vergangenen Jahr nach Hamburg geholt. Doch seinen Platz in der Mannschaft hat der dreimalige Schweizer Meister nie richtig gefunden, auch weil ihn bald eine alte Knieverletzung wieder einholte. Als sie auskuriert war, hatte längst Allrounder Thomas Knorr seine Position eingenommen. Wenn Ursic doch einmal spielen durfte, ging es nicht selten daneben. "Dass ich damals viel verworfen habe, spukt bei einigen vielleicht noch im Hinterkopf herum", vermutet Ursic.

Knorr (36) wurde inzwischen vom HSV in Vorruhestand geschickt, der Routinier kehrte als Spielertrainer zu seinem Heimatklub Bad Schwartau zurück. Doch dafür setzte man Ursic den Russen Dimitri Torgowanow (35) vor die Nase. Und an Welthandballer Bertrand Gille (29) ist am Kreis beim Europacupsieger ohnehin kein Vorbeikommen. "Wir haben drei Topleute auf dieser Position", sagt Schwalb zu Ursics Situation, "wobei die anderen beiden im Moment vor Iwan liegen."

Viel Zeit, sich aufzudrängen, bleibt nicht. Im kommenden Sommer läuft Ursics Vertrag ab, über eine Weiterbeschäftigung soll noch nicht gesprochen worden sein. "Iwan muss den Kampf annehmen", fordert Schwalb. Das zumindest sollte einem Kreisläufer nicht schwerfallen.
Wenn Fehlwürfe im Hinterkopf spuken

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Dienstag, 16. Oktober 2007

Quotenmann

Yoon im Duell mit seinem besten Kumpel
Südkoreaner heute gegen Landsmann Cho

LARS ALBRECHT

Kyung-Shin Yoon ist auf Abschiedstournee. Der Rekordtorjäger der Bundesliga und siebenmalige Torschützenkönig kehrt nach dieser Saison in seine Heimat Südkorea zurück. Bis dahin will der 34-Jährige noch viele Freunde und Kollegen treffen. Beim Auswärtsspiel heute (20.15 Uhr) in Balingen geht es gegen seinen Landsmann und besten Kumpel Chi-Hyo Cho (36).

"Wir kennen uns seit 17 Jahren, haben vor ein paar Tagen telefoniert", erzählt Yoon. "Wir müssen gut auf ihn aufpassen, er ist sehr beweglich und brandgefährlich." Wegen einer Oberschenkelzerrung hat Cho, der genau wie sein Nationalmannschaftskollege im rechten Rückraum zu Hause ist, diese Saison erst vier Spiele absolviert, traf dabei aber schon 21 Mal. Eine bessere Quote als Yoon, der in sieben Partien "nur" 32 Tore erzielt hat. "Nick": "Bei mir läuft es noch nicht so rund. Es wird Zeit, dass ich meine Form finde." Zwar würde er gern noch einmal die Torjägerkanone holen, "aber ein Titel mit dem HSV ist viel wichtiger. Dann fiele mir der Abschied nicht so schwer."
Yoon im Duell mit seinem besten Kumpe

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Freitag, 12. Oktober 2007

Tandem Spieler

Handball: HSV Hamburg macht sich auf den weiten Weg nach oben

HAMBURG -

Ausschlafen, regenerieren, reisen, akklimatisieren, (leicht) trainieren - und gewinnen: Auf diese Formel könnten die HSV-Handballer ihre Dreifach-Belastung mit Bundesliga, DHB-Pokal und Champions League bringen. Matthias Flohr dachte am Mittwochabend nach dem 33:29-Sieg im Ligaspiel gegen den VfL Gummersbach zunächst ans Erstgenannte - und danach weiter. "Die Konstanz ist entscheidend", sagte der 25-Jährige. "Und die Kunst, sich alle drei Tage wieder neu zu motivieren."

Das muss man dem Linksaußen nicht extra sagen, nicht immer jedoch zahlt sich das Engagement für den kräftigen Mathematikstudenten (1,88 m/94 kg) so aus wie beim Erfolg des deutschen Vizemeisters gegen den Traditionsklub: Als Weltmeister Torsten Jansen (31) wegen einer Platzwunde über dem rechten Auge in der elften Minute vom Feld musste, dankte es Flohr (6 Tore) in den restlichen 49 mit hundertprozentiger Treffsicherheit. "So muss das sein, dass auch mal neue Helden heranwachsen", freute sich HSV-Trainer Martin Schwalb mit und für Flohr. HSV-Kapitän Guillaume Gille weiß, was sein Team am Ersatzmann hat: ",Matti' ist immer mit vollem Körper und voller Seele dabei. Das hat er heute bewiesen", lobte der Franzose.

Dass er in die Bresche, sprich auf die "Platte" springen muss, wenn Linksaußen Jansen verletzt oder wie zurzeit nicht in Top-Form ist, weiß der kämpferisch starke Flohr: ",Toto' ist ganz klar die Nummer eins. Wir ergänzen uns sehr gut. So was braucht man unbedingt", sagte der Ex-Kreisläufer, in der Abwehr laut Selbsterkenntnis gegen Gummersbach "nicht aggressiv genug".

Funktionierende Tandems stehen Schwalb auch mit dem stets zupackenden, diesmal auch torgefährlichen Russen Dimitri Torgowanow und dem angriffslustigeren Bertrand Gille (je 4 Treffer) am Kreis sowie den Torhütern Johannes Bitter und Per Sandström zur Verfügung. Während Weltmeister Bitter gegen Gummersbach eine Stunde lang ernst machte - er hielt vier Siebenmeter -, hatte der Schwede Sandström als Starting Keeper die Basis zum 29:26 beim russischen Meister Tschechow gelegt. "Heute haben wir nach 40 Minuten zu früh abgebrochen und nach vorn ein paar leichte Bälle verworfen", ärgerte sich Bitter. "Solche Sachen dürfen nicht passieren, wenn wir ganz nach oben wollen." Heißt am Saisonende zur Meisterschaft und zunächst mal in die zweite Gruppenphase der Champions League.

Heute Nachmittag hebt der HSV, Spitzenreiter der Vorrundengruppe E, Richtung Wien ab. Nach einer Übernachtung folgt morgen der Weiterflug nach Dnjeprpropetrowsk, ehe es per Bus zum dritten Königsklassen-Treffen beim ukrainischen Meister Saporischschja geht (Sonntag 16 Uhr MESZ, Eurosport 2). "Überall in der Handballwelt lauern Gefahren", ahnt der polyglotte Guillaume Gille. Auf dem Weg zum Europacup-Triumph der Pokalsieger hatte der HSV in der vergangenen Saison in der dritten Runde nach einem 31:16 im Hinspiel dort 24:27 verloren.

Student Flohr: "Ein Handballspiel ist so komplex." Heißt in diesem Fall: zweimal vorher richtig aussschlafen.
Handball: HSV Hamburg macht sich auf den weiten Weg nach oben

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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Zeit für Helden

Schwalb begrüßt die „neuen Helden"
Bitter und Flohr ragen beim 33:29 des HSV gegen Gummersbach heraus. Der Sieg sichert den dritten Tabellenplatz. Ein Sieg im Spiel der Champions League gegen den ukrainischen Meister Saporoschje am Sonntag würde zudem das internationale Geschäft sichern.

Bei der Antwort war sich Matthias Flohr derart sicher, dass er sie nicht nur ganz bedächtig in das Mikrofon des Rundfunkjournalisten sprach, sondern sie durch die Katakomben der Color Line Arena brüllte. „Na klar ist ,Jogi' der richtige Mann!“, rief er laut aus, während er an seinem verdutzten Gesprächspartner vorbeischielte, hinüber zur anderen Ecke des Raumes. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht wartete Flohr auf die Reaktion. Und die kam prompt.
Torwart Johannes Bitter, der von allen nur „Jogi“ gerufen wird, riss seine Arme hoch und streckte ihm die emporgehobenen Daumen entgegen. Jetzt strahlte auch Bitter, der große Rückhalt des HSV Handball beim ungefährdeten 33:29 (16:11)-Heimsieg gegen den VfL Gummersbach vor 6428 Zuschauern in der Color Line Arena. Im Heimspiel zuvor gegen die SG Flensburg-Handewitt (32:33) hatte der deutsche Nationaltorhüter ob seiner dürftigen Leistung noch erheblich in der Kritik gestanden.
Am Mittwochabend vor den Augen von Bundestrainer Heiner Brand, Innensenator Udo Nagel und Wolfgang Bosbach, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war alles anders. Der frühere Magdeburger, der zu Beginn dieser Saison zum HSV Handball gekommen war, bot seine bislang stärkste Leistung im neuen Dress. 15 Würfe (darunter vier Siebenmeter) wehrte der 25 Jahre alte, 2,04 Meter große Hüne im Hamburger Tor ab.
Bitter und Flohr, der eine starke Leistung in der Abwehr mit einer 100-prozentigen Trefferquote im Angriff (sechs Tore) krönte, waren die Garanten dafür, dass der wichtige Sieg gegen den direkten Verfolger nie in Gefahr geriet. Sie ragten aus einem sehr guten HSV-Kollektiv, welches vor allem durch eine exzellente Defensivarbeit imponierte, noch etwas heraus.
„,Jogi' Bitter, Matthias Flohr und auch Dimitri Torgowanow haben sehr starke Leistungen geboten. Aber es muss auch so sein, dass eine Mannschaft nicht immer nur aus denselben Helden besteht, sondern andere nachwachsen“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. Lob erntete Bitter auch vom ehemaligen HSV-Spieler Roman Pungartnik, der seit dieser Saison beim VfL spielt und gegen seinen früheren Klub sieben Tore erzielte. „Der HSV war einfach besser, und ,Jogi' war richtig stark. Wir haben unser Topspiel von der Siebenmeterlinie verloren“, sagte Pungartnik. Bitter behauptete, dass er von der Kritik, die HSV-Präsident Andreas Rudolph nach dem Flensburg-Spiel an ihm geäußert hatte („Ich wünschte mir, dass auch unsere Torhüter mal die Besten im Team sind“), nichts mitbekommen hätte.
Nicht zuletzt auch Bitters Leistung hat es der HSV Handball zu verdanken, dass die Lage in der Liga wieder recht gut aussieht. Der HSV belegt mit 13:3 Punkten hinter Flensburg-Handewitt (15:1) und Kiel (14:2) den dritten Platz. Sonntag geht es erst einmal in der Champions League weiter. Mit einem Sieg gegen den ukrainischen Meister ZTR Saporoschje (Europort 2, 16 Uhr, live) und dann 6:0 Punkten wäre das Erreichen der zweiten Runde fast perfekt.
Schwalb begrüßt die „neuen Helden"

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Und jetzt weiter so

Bitter macht ernst
Der Weltmeister hält vier Siebenmeter und den sechsten Saisonerfolg fest.

Von Rainer Grünberg, Stefan Reckziegel

Hamburg -

"Das war ein eine hervorragende kämpferische Leistung über die gesamte Spieldauer. Wir haben uns den Erfolg hart erarbeitet." Andreas Rudolph, der Präsident der HSV-Handballer, lächelte, als er den 33:29-(16:11)-Sieg der Hamburger über den VfL Gummersbach bilanzierte. Nur bei der Zuschauerzahl schaute er finster drein. Lediglich 6428 Besucher wollten in der Color-Line-Arena zwei der besten Handballmannschaften der Welt sehen.

HSV-Fans, die erschienen waren, hatten früh erkannt, worauf es im Duell der beiden Champions-League-Teilnehmer ankommen sollte: "Defense, Defense!" Die intensive Arbeit der Abwehrreihen ließ die Angreifer dann auch nur mühsam aussichtsreiche Wurfpositionen finden. Und hinter den 6:0-Formationen, alle Mann am Kreis, standen mit dem Gummersbacher Goran Stojanovic und Hamburgs Weltmeister Johannes Bitter zudem Meister ihres Fachs, auf HSV-Seite sogar ein Weltmeister.

Der ließ sich nach 2:34 Minuten vom derzeit besten Torschützen der Bundesliga, dem Serben Momir Ilic, nicht einmal von der Siebenmeterlinie überwinden. Das gab der Hamburger Nummer eins Selbstvertrauen. Kurz vor der Halbzeit wiederholte Bitter gegen Ilic diese Glanztat. Da führte der deutsche Vizemeister bereits mit 15:11. "Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte", meinte der Torhüter später über seinen bisher besten Auftritt im HSV-Trikot (15 Paraden, davon vier gehaltene Siebenmeter).

Dass sich Torsten Jansen zu diesem Zeitpunkt wieder über die Aktionen seiner Kollegen freuen durfte, verdankte der HSV-Linksaußen Mannschaftsarzt Oliver Dierk. Der hatte seine Platzwunde über dem rechten Auge mit zwei Stichen genäht. Jansen hatte sich die Verletzung in der zwölften Minute bei einem Zusammenprall mit einem Mitspieler zugezogen. Nach zehn Minuten kehrte er unter Beifall in die Halle zurück.

Verpasst hatte Jansen die spektakulären Torerfolge Kyung-Shin Yoons. Der Koreaner zeigte sich gegen seinen ehemaligen Klub ungewohnt wendig, trickste auf engstem Raum Gegenspieler aus und warf innerhalb von 15 Minuten vier Tore. Am Ende waren es sechs (davon drei Siebenmeter).

Warum die Gummersbacher nach zehn Minuten (4:4) allmählich in Rückstand gerieten, hatte für Bundestrainer Heiner Brand vor allem einen Grund: "die aggressive HSV-Deckung". Die blockte nicht nur den Rückraum des zwölfmaligen Meisters; Stefan Schröder, Guillaume Gille und Matthias Flohr gelang es immer wieder, ihre Hände eher als die Gummersbacher ans Spielobjekt zu bringen. Die resultierenden Gegenstöße schlossen Schröder und Flohr mit fast hundertprozentiger Treffsicherheit ab.

Folge der Dominanz: Die Hamburger führten in der 43. Minute 24:17 und ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. "Insgesamt haben wir es verstanden, unser Konzentrationsniveau hoch zu halten", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb, "das war der Schlüssel zu diesem Erfolg."
Bitter macht ernst

Ich gehe davon aus, dass die Jungs jetzt zuhause eine ähnliche Serie hinlegen wie in der letzten Saison. Auswärts müssen wir uns die Punkte die wir gegen Flensburg und Kronau haben liegen lassen, dann in Kiel wiederholen.

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Mittwoch, 10. Oktober 2007

Macht das Licht an

Halb voll oder halb leer?

HAMBURG -

Es war schon ein überschaubarer Zirkel, der sich am Montagabend im Restaurant "On Stage" versammelte. Nur 57 der 170 Mitglieder des HSV Hamburg waren dem Ruf zur Vereinsversammlung in der Color-Line-Arena gefolgt - die Handballprofis eingerechnet. "Da hätte es ja auch gereicht, eine Loge anzumieten", wunderte sich Präsident Andreas Rudolph.

Die Szenerie spiegelt das Dilemma beim Europacupsieger wider: Es fehlt die Strahlkraft. Zum heutigen Spiel des Tabellenvierten gegen den -fünften VfL Gummersbach (20.15 Uhr, Color-Line-Arena/live im Internet bei HBL.TV) werden bestenfalls 6500 Zuschauer erwartet, worüber sich Rudolph am Montag "maßlos enttäuscht" zeigte. Und auch ein wenig ratlos: "Ich weiß nicht, was wir noch tun sollen? Wir waren in den vergangenen 24 Monaten der erfolgreichste Verein in dieser Stadt, wir sind ihr sportliche Aushängeschild! Was will Hamburg denn noch?"

Ja, was denn? Die Zuschauerzahlen konnten mit der sportlichen Aufwärtsentwicklung nicht Schritt halten. Aber ist die Halle nun halb voll oder halb leer? Fest steht: Der Vizemeister hat so viele Dauerkarten verkauft wie noch nie (3300). Der Durchschnittsbesuch der Heimspiele liegt sogar erstmals knapp über dem von Arena-Mitbewohner Hamburg Freezers. Aber damit mag sich Rudolph nicht zufriedengeben: "Es kann nicht sein, dass gegen einen anderen Champions-League-Teilnehmer nur der Unterrang gefüllt ist."

Dass der Präsident auf eine größere Publikumsresonanz dringt, kann man sich gewissermaßen leicht ausrechnen, unterstützt er doch das Team privat noch immer mit einem Millionenbetrag. An der Abhängigkeit konnten auch die sportlichen Erfolge wenig ändern. Am Wohlwollen der Politik fehlt es nicht, heute werden CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach und Innensenator Udo Nagel erwartet. Doch die vielen Kontakte schlagen sich kaum in Kontobewegungen nieder. "Es ist enttäuschend, dass uns die so florierende Hamburger Wirtschaft nicht mehr unterstützt", sagt Rudolph. Für Aufsichtsratschef Rüdiger Heß bleibt der Medizinunternehmer daher "der Motor dieses Vereins". Allerdings müsse "das Projekt unbedingt weiterentwickelt werden".

Fragt sich nur, wie. Versucht wurde einiges. Erstmals wurde im Sommer ein groß angelegter Werbefeldzug gestartet. In Funk und Fernsehen ist man präsent wie nie. Der deutsche WM-Sieg hat Handball zur massentauglichen Sportart gemacht. Doch die Zahlen lassen - nicht nur beim HSV - zu wünschen übrig. Ehrenrat Claus Runge regte am Montag an eine Mitgliederkampagne an. Der Präsident setzt auf Werbung auf dem Spielfeld: "Wir müssen sportlich noch mehr vorlegen."
Halb voll oder halb leer?
Vielleicht wurde die Strahlkraft der WM auch überschätzt, auch Gummersbach kämpft in der Arena des WM Triumphes mit geringen Zuschauerzahlen.

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Dienstag, 9. Oktober 2007

Star-Wars

HSV-Profi ist Fan von Darth Vader
Mattis dunkle Seite der Macht

DIRK HOFFMANN

Als er zehn Jahre alt war, guckte er das erste Mal heimlich spätabends auf einer Treppe kauernd im Haus seiner Eltern "Krieg der Sterne". Von da an war HSV-Profi Matti Flohr infiziert mit dem Star-Wars-Virus. Seine Lieblingsperson: Darth Vader, die Kultfigur mit der schwarzen Rüstung und der Maske, die beim Atmen dieses unverwechselbare Geräusch erzeugt. Für die MOPO schlüpfte er in das Kostüm des Lords.

"Darth Vaders Charakter ist das, was den Film ausmacht, erst gut, dann böse, dann wieder gut", leuchten Mattis Augen. Wann ist der Linksaußen gut und wann böse? Freundin Andrea (25), seit sechseinhalb Jahren mit Matti ein Paar, überlegt kurz: "Privat ist er nie böse, wirklich nie." Freundlich, sympathisch, stets zu Scherzen aufgelegt. "Aber auf dem Feld", ergänzt der 23-fache Junioren-Nationalspieler, da fühlt er sich angezogen von der dunklen Seite der Macht, "da muss ich böse sein. Das gehört bei unserem Sport dazu." Den Gegner mit allen Mitteln stoppen, ihn vermöbeln, "das macht gerade als Team, wenn der eine dem anderen hilft, tierisch Spaß. Wenn man dann ein Gegentor zusammen verhindert hat, ist das ein geiles Gefühl".

So wie eben die DVDs mit den Star-Wars-Filmen zu gucken. "Einige habe ich schon zehn Mal gesehen", grinst das Kraftpaket, das Andrea mit dem Fieber angesteckt hat. "Einige Passagen kann ich schon mitsprechen. Auf Europacup-Reisen habe ich auch immer Videos mit. Und in meiner alten Wohnung hing ein riesiges düsteres Plakat von Darth Vader."

Heute Abend will Flohr wieder die dunkle Seite der Macht voll ausreizen. "Da kriegt Pungi auf die Fresse", kündigt Flohr lachend an und meint den Ex-HSVer, der heute mit Gummersbach in die Color Line Arena kommt (20.15 Uhr). Denn nur wenn Flohr und Co. heute böse gegen den VfL sind, ist das für das Punktekonto gut. Nicht ausgeschlossen, dass Flohr am Ende nach hartem Fight so atmet wie Darth Vader ...
HSV-Profi ist Fan von Darth Vader

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Montag, 8. Oktober 2007

Party Time

"Wir sind eine Klasse besser"
Boss verspricht Party vs. Gummersbach

DIRK HOFFMANN

Morgen, sagt HSV-Präsident Andreas Rudolph, gibt es um 20.15 Uhr in der Color Line Arena "einen richtigen Kracher": Die Partie gegen den VfL Gummersbach ist ein Duell zweier Champions-League-Teilnehmer. Und der Boss verspricht einen großartigen Abend.

"Ich bin davon überzeugt, dass wir gewinnen. Wir wollen und werden beweisen, dass wir eine Klasse besser sind als Gummersbach", sagt Rudolph. Das 29:26 in Moskau hat nicht nur den Spielern, sondern auch der Führungsetage neuen Optimismus gegeben.

Trainer Martin Schwalb fordert ebenso einen Sieg: "Wir sind in der Pflicht. Wir haben zu Hause schon drei Punkte abgegeben, da wollen wir nicht noch zwei Zähler liegen lassen." Trotz des Abgangs von Superstar Daniel Narcisse habe der VfL aber noch "eine Top-Mannschaft". In der auch Roman Pungartnik gut eingeschlagen ist. "Pungi ist ein prima Typ, wir freuen uns alle auf ihn", sagt Schwalb.

Enttäuschend ist einmal mehr das Zuschauer-Interesse. Nur 5200 Tickets sind bisher verkauft (Karten-Hotline: 01805 - 969 00 06 66). In den letzten drei Spielzeiten kamen gegen Gummersbach 10479, 8323 und 7478 Fans. Boss Andreas Rudolph dazu: "Die Siege in der Champions League finden offenbar zu wenig Anerkennung in der Öffentlichkeit. Vielleicht tun wir aber auch zu wenig, um die Halle zu füllen."
"Wir sind eine Klasse besser"

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Junge komm bald wieder

Pungi kommt mit Power!
Gummersbacher freut sich auf Wiedersehen

DIRK HOFFMANN

Die HSV-Fans haben ihn geliebt. Mittwoch kommt er mit dem VfL Gummersbach zurück nach Hamburg in die Color Line Arena (20.15 Uhr): Roman Pungartnik. Achtung: Der Oldie ist immer noch brandgefährlich!

"Es läuft gut für mich, ich fühle mich topfit und im Team sehr wohl", sagt der Rechtsaußen, der in der Torschützenliste mit 44 Treffern (neun Spiele) auf Platz 15 und damit besser als jeder HSVer liegt. Am Wochenende war er mit sieben Toren maßgeblich am 32:30-Sieg über Veszprem in der Champions League beteiligt.

Mit seiner Frau Iris und Tochter Vita hat er sich in Gummersbach gut eingelebt: "Eine schöne kleine Stadt, aber Hamburg vermisse ich trotzdem. Man kann mit der Familie in dieser Weltmetropole einfach mehr unternehmen. Leider hatte ich bisher keine Zeit, um in den letzten Monaten einen Ausflug zum Shoppen in die Hansestadt zu machen oder Freunde zu besuchen." Kontakt zum HSV (Pascal Hens, Bruno Souza, Krzysztof Lijewski, Niklas Albers) hat er noch regelmäßig. Obwohl er sich nicht ganz fair behandelt und abgeschoben fühlte, hegt er keinen Groll: "Ich bin nicht sauer und nachtragend."

Und wie lange spielt er noch? "Mein Vertrag läuft bis Saisonende. Aber vielleicht hänge ich noch ein Jahr dran. Ich habe gehört, der HSV sucht einen Linkshänder. Ich bin frei", flachst er. Die Chancen für Gummersbach ("Ich will mit dem VfL ins Final Four und mindestens Sechster werden") am Mittwoch schätzt er nicht als sehr hoch ein: "Hamburg ist besser besetzt und klarer Favorit. Nach dem Moskau-Spiel sind sie gut drauf. Wir haben nichts zu verlieren", sagt Pungi. Wie viele Tore macht er? "Von mir aus keines, wenn wir gewinnen ..." Die HSV-Fans hätten es lieber umgekehrt: viele Pungi-Power-Tore und einen Sieg des HSV ...
Pungi kommt mit Power!

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Keine Aufregungen

HSV-Handballer sind stolz auf ihr Comeback

HAMBURG -

Von Heiner Brand weiß man, dass er liebend gern Fußballer geworden wäre. Das vergangene Wochenende dürfte den Bundestrainer aber wieder einmal darin bestärkt haben, dass es richtig war, sich dem Handball zu verschreiben. Alle vier Teams der Männer-Bundesliga feierten in der Champions League Siege - wobei der THW Kiel seinen gegen Hammarby mit dem Ausfall von Kim Andersson (Verdacht auf Kapsel- und Bänderriss im Sprunggelenk) wieder teuer bezahlte. Damit haben die deutschen Klubs nach zwei Spieltagen sieben von acht Partien gewonnen. Ihre Fußball spielenden Kollegen brachten es in sechs Spielen auf einen Sieg (Schalke), was Bundestrainer Joachim Löw "etwas aufschrecken" ließ.

Besonders erfreut wird Brand das Abschneiden des HSV zur Kenntnis genommen haben, beschäftigen die Hamburger doch vier Spieler, die beim WM-Sieg zu seinem Aufgebot zählten. Vor allem setzten sich alle vier am Freitag beim 29:26 in Tschechow in Szene, was man zuletzt nicht immer behaupten konnte. "Die Art und Weise, wie wir ins Spiel zurückgekommen sind, macht mich stolz", meinte Pascal Hens. Man könnte das als Eigenlob verstehen: Hens hatte als achtfacher Torschütze entscheidenden Anteil daran, dass der Vizemeister trotz zwölf torlosen Minuten und eines 17:19-Rückstands auch sein fünftes Auswärtsspiel der Saison gewinnen konnte.

Der Erfolg beim russischen Serienmeister war von allen wohl der eindrucksvollste, jedenfalls ein wichtiger auf dem Weg zum Gewinn der Vorrundengruppe E. Als Wurf aus der Krise wollte ihn Martin Schwalb indes nicht werten, schon weil er eine Krise gar nicht erkennen kann: "Wir haben gegen Flensburg ein paar gute Chancen ausgelassen und infolgedessen ein Spiel verloren, das wird auch anderen Mannnschaften passieren."

Ruhe bewahren ist das Gebot der Stunde, zumal das Programm strapaziös genug ist. Da passt es, dass die heutige Mitgliederversammlung kaum Reizstoff bietet. Dass der Aufsichtsrat künftig einmal jährlich über die Präsidiumsbeschlüsse befinden soll, ist noch das Aufregendste, was den gut 150 Stimmberechtigten zur Abstimmung steht, dazu die Wiederwahl der Rechnungsprüfer.

Die Zeit der offenen (Ab-)Rechnungen ist beim Europapokalsieger längst vorbei. "Wenn man bedenkt, wie wir einmal angefangen haben", erinnert sich Dierk Schmäschke, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, "dann ist das eine gute Entwicklung."
HSV-Handballer sind stolz auf ihr Comeback

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Samstag, 6. Oktober 2007

Das fetzt

Handball 29:26 in Tschechow - HSV gewinnt auch sein zweites Champions-League-Spiel
Großer Wurf Richtung Gruppensieg

TSCHECHOW -

So wie Michail Tschipurin aussah, konnte man schon ein wenig Mitleid haben mit dem russischen Handballnationalspieler. Völlig zerfetzt hing das Trikot von seinen Schultern - ein stummer Zeuge des Kampfs, den die Profis des HSV Hamburg dem Kreisläufer der Tschechower Bären geboten hatten. 60 Minuten lang hatten sie geschoben und gezerrt, die Räume eng gemacht und sich in die Flugbahn des Balles geworfen. Am Ende wurden sie für ihre harte Arbeit belohnt: Mit 29:26 (15:11) hat der deutsche Vizemeister auch sein zweites Champions-League-Spiel gewonnen und kann als Tabellenführer der Gruppe E bereits vorsichtig für die neu eingeführte Zwischenrunde planen.

"Die Abwehr war der Schlüssel für diesen Erfolg", erkannte Trainer Martin Schwalb später an, wobei er die Torhüter Per Sandström und Johannes Bitter ausdrücklich in sein Lob einbezog. Von den beiden hatte sich Präsident Andreas Rudolph am vergangenen Sonntag bei der 32:33-Heimniederlage gegen Flensburg-Handewitt noch gewünscht, sie mögen für den HSV auch einmal ein Spiel gewinnen. Am Freitag blieben sie in der Tschechower Olimpijski-Sporthalle nichts schuldig. Elf Würfe der Russen konnte Sandström parieren, sieben, darunter zwei Siebenmeter, Nationaltorwart Bitter, der in den letzten zwölf Minuten den Schweden ersetzte. Schwalb: "Sie haben sich toll ergänzt und sind als Duo auf dem richtigen Weg."

Darauf schien sich auch der HSV eingangs der zweiten Halbzeit zu befinden. Zwei schnelle Gegenstoßtore durch den starken Pascal Hens, und die Hamburger führten mit 17:11 (32. Minute). "Da haben wir uns alle ein bisschen zurückgelehnt", wie der sportliche Leiter Christian Fitzek später zugab. Zu diesem Zeitpunkt war ja auch kaum vorstellbar, dass seine Mannschaft zwölf Minuten lang ohne Torerfolg bleiben könnte. Doch genau so kam es: Dank zweier Überzahlsituationen bissen sich die Bären wieder heran. Als Schwalb seine Mannschaft bei der überfälligen Auszeit zur Ordnung rief, sah sie sich bereits mit 17:19 im Rückstand (44.).

Wie schon beim 25:22-Sieg in Wilhelmshaven drei Tage zuvor war ein mühsam herausgearbeiteter Vorsprung in null Komma nichts verspielt. Doch wie in Wilhelmshaven kostete der Schwächeanfall den Europacupsieger zwar Kraft, aber keine Punkte. Schwalb fand es entsprechend "toll, wie sich die Mannschaft ins Spiel zurückgekämpft hat. Ich hätte nicht gedacht, dass sie diese Reserven im vierten Spiel binnen acht Tagen noch hat."

Wobei es der russischen Landesauswahl von Nationaltrainer Wladimir Maximow nun zum Verhängnis wurde, dass sie in der Liga kaum ernst zu nehmende Gegner hat - Ergebnisse wie zuletzt das 46:18 gegen Dynamo-Wiktor Stawropol sind eher Regel als Ausnahme. Der finalen Tempoverschärfung des HSV war das Team aus dem Moskauer Speckgürtel augenscheinlich nicht mehr gewachsen.

Auch wenn es für die Hamburger ein großer Wurf in Richtung Gruppensieg war: Die Feierlichkeiten hielten sich im überschaubaren Rahmen. Ein gemeinsames Abendessen mit den etwa 25 mitgereisten Fans und Sponsorenvertretern, dann war im Hotel "Olimpijskaja", in dem die Hamburger Delegation praktisch unter sich war, Zapfenstreich.

Aus gutem Grund: Am Sonnabend war um 4.30 Uhr deutscher Zeit Abfahrt zum Moskauer Flughafen. Es gilt, ausgeschlafen zu bleiben: Am Mittwoch (20.15 Uhr/live im Internet bei HBL.TV) kommt der VfL Gummersbach in die Color-Line-Arena.
Großer Wurf Richtung Gruppensieg

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Freitag, 5. Oktober 2007

Bärenfell mitgebracht

HSV erlegt russische Bären
Hens mit acht Treffern bester Werfer

LARS ALBRECHT

Das war riesig. Der HSV hat am 2. Spieltag der Champions League beim russischen Meister Medvedi (übersetzt: Bären) Chekhov mit 29:26 (15:11) gewonnen. Nach dem Zittersieg gegen den stärksten Konkurrenten haben die Hamburger jetzt den Gruppensieg vor Augen.

Der Krimi in der mit 3000 Zuschauern gefüllten Olimpojski-Arena beginnt schläfrig. Nach neun Minuten steht es gerade einmal 2:2. Bärenstark ist bis dahin nur Per Sandström, der mehrere leichte Ballverluste ausbügelt. Dann aber setzen Pascal Hens und Bertrand Gille den Russen-Käfig unter Beschuss. Der HSV setzt sich leicht ab. Bruno Souza trifft Sekunden nach seiner Einwechslung zum 10:7.

Vor allem die Deckung steht super. Chekhov findet nur über Rückraum-Ballermann Alexey Kamanin den Weg zum Tor.

Nach der Pause erhöht Hens sogar auf 17:11. Dann der Bruch. "Pino" Torgovanov und die Gille-Brüder wandern auf die Strafbank, Hans Lindberg verwirft einen Siebenmeter, der HSV kommt völlig aus dem Tritt, bleibt 13 Minuten torlos. Chekhov führt nach 44 Minuten 19:17.

Doch dank Kyung-Shin Yoon und Hens (mit acht Treffern bester Werfer) gelingt die erneute Wende.
HSV erlegt russische Bären

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Auswärtsstärke

Auswärts-Sieg bei Chehovskie Medvedi Moskau

05.10.07 -

Der HSV Handball setzt seine Siegesserie in fremden Hallen auch in der EHF Champions League fort. Beim russischen Meister Chehovskie Medvedi gewannen die Hamburger aufgrund einer starken und konzentrierten Leistung verdient mit 29:26 (15:11). Besonders in der ersten Halbzeit bot die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb eine hervorragende kämpferische Leistung und ließ die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. Nach der Pause drohte das Spiel zu kippen, als der HSV mehrere Unterzahl-Situation hinzunehmen hatte. Chehovskie Medvedi führte kurzzeitig mit zwei Treffern, doch in der Endphase trumpften die Hamburger noch einmal auf und gewannen am Ende das Spiel um die Tabellenführung in der EHF Champions League-Gruppe E.
Auswärts-Sieg bei Chehovskie Medvedi Moskau
Ist ja noch mal gut gegangen, wenn man am Anfang der 2. HZ mit 6 führt muss man es aber nicht so spannend machen, auch wenn das Saisonmotto lautet "Der Krimi geht weiter".
Ab jetzt muss aber auch mal wieder die Heimstärke der letzten Saison her. Gegen Gummersbach müssen jetzt 2 Punkte auf das Konto.

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Auswärtssieg?

Die "Bären" - fast identisch mit Russlands Nationalteam

HAMBURG -

In die Olimpijski-Sporthalle kommt Boris Gromow gern. Das verwundert nicht, schließlich hat der hochmoderne Sporttempel in Tschechow allerhand Annehmlichkeiten zu bieten. Vor allem aber hat sich der ambitionierte Gouverneur der Region Moskau mit der Arena selbst ein Denkmal gesetzt. Sie ist das Kernstück von Gromows Projekt, Tschechow zur Sporthauptstadt der Metropolregion zu machen.

Es wäre also nicht überraschend, würde sich der frühere Generaloberst und stellvertretende Innenminister der Sowjetunion heute Abend unter die Zuschauer des Champions-League-Spiels zwischen Medwedi und dem HSV Hamburg mischen (17 Uhr MESZ/Eurosport). Die Handballer sind, neben den Wasserballern (Sturm Tschechow), das Aushängeschild der Trabantenstadt 80 Kilometer südlich von Moskau, die ihren Namen vom russischen Schriftsteller Anton Tschechow entlehnt.

2001 ging der Klub aus einer Fusion der Handballabteilungen des Armeesportklubs ZSKA und der Moskauer Sportakademie hervor. Seither ist er ohne Konkurrenz: In jedem Jahr wurden Meisterschaft und Pokal gewonnen. Zu verdanken hat der Verein seinen Ruhm vor allem zwei Männern: Gromow, der dem Projekt als ehemaliger Handballer von jeher zugetan ist und die Medwedi (Bären) großzügig mit öffentlichen Mitteln päppelt. "Die haben mehr Geld als wir", vermutet HSV-Trainer Martin Schwalb. Und Wladimir Maximow (61). Russlands Trainerlegende, der die Auswahl des Landes zu je zwei Olympia-, WM- und EM-Titeln führte, hat in Tschechow praktisch das gesamte Nationalteam versammelt.

Schwalb sieht sich heute sogar "einer der besten Mannschaften der Welt" gegenüber: "Die Fünf-eins-Abwehr ist sensationell, die Mannschaft ist perfekt aufeinander eingespielt. Im Grunde spielen wir gegen die Nationalmannschaft." Es sind nur wenige russische Ausnahmekönner, auf die Maximow nicht zurückgreifen könnte: neben HSV-Kreisläufer Dimitri Torgowanow und Gummersbachs Spielmacher Oleg Kuleschow etwa die Außen-Stars Eduard Kokscharow, der für den slowenischen Spitzenklub Celje spielt, und Denis Kriwoschlykow von Ademar Leon. Im aktuellen Kader der Bären ist nur ein Spieler, der Moldawier Wladimir Lollo, kein russischer Staatsbürger.

"Olympiasieger im Handball" möge das neue Team hervorbringen, wünschte sich Gromow einst. Immerhin: 2006 gewannen die Bären als Vorgänger des HSV den Europapokal der Pokalsieger. In der Champions League ist der Klub Dauergast, wenn auch nie über das Achtelfinale hinausgekommen. Wie die Hamburger sind auch die Russen mit einem recht eindrucksvollen Sieg gestartet (32:20 beim ukrainischen Vertreter ZTR Saporischschja). Für den HSV ist es das erste Auswärtsspiel überhaupt in Europas Eliteliga. Schwalb sieht sein Team deshalb als Außenseiter.
Die "Bären" - fast identisch mit Russlands Nationalteam
Wenn die Jungs frei aufspielen ist ihnen alles zuzutrauen, auch wenn es in Moskau natürlich ein schweres Spiel wird.

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Donnerstag, 4. Oktober 2007

Bärenjagd

Auf Bärenjagd im Hexenkessel
Heute erstes Champions-League-Auswärtsspiel in Chekhov / Torgovanovs Heimkehr

LARS ALBRECHT

Kyung-Shin Yoon brauchte bei der Passkontrolle am längsten und bedankte sich höflich mit einer Verbeugung. Die HSV Handballer sind in Moskau gelandet. 60 Kilometer entfernt von der russischen Hauptstadt steht für den deutschen Vize-Meister heute (17 Uhr, live bei Eurosport) eine ganz schwere Aufgabe auf dem Programm. Im ersten Champions-League-Auswärtsspiel ihrer Geschichte müssen die Hamburger Medvedi Chekhov, die Bären aus Chekhov, erlegen.

Klar, dass sich Dimitri Torgovanov sofort als Reiseleiter betätigte. "Endlich wieder zu Hause", strahlte die Abwehrkante, die auf viele alte Bekannte treffen wird. Schließlich ist Medvedi quasi gleichzusetzen mit der russischen Nationalmannschaft. Torgovanov: "Coach Vladimir Maximov ist ein harter Hund. Das wird gewiss nicht leicht für uns."

"Pino" muss es wissen. Kennt er Maximov doch bereits seit 1990. Die 61-jährige Trainer-Legende führte Russland je zwei Mal zu Europa- und Weltmeistertiteln sowie zu zwei olympischen Goldmedaillen. Seit der äußerst wohlhabende Verein Medvedi Chekhov 2001 aus dem Armeeklub ZSKA Moskau entstanden ist, wurde das Team jedes Jahr Meister und Pokalsieger. 2006 holte man sich den Europapokal der Pokalsieger.

"Die sind der Favorit in der Gruppe, ganz klar", befindet Trainer Martin Schwalb, der drei Spiele der Russen auf DVD gesehen hat. Sein Urteil: "Die haben echte Brocken drin und sind seit Jahren eingespielt. Da müssen wir voll dagegenhalten." Die hypermoderne 3500-Mann-Arena "Olimpojski", in der auch schon Präsident Wladimir Putin zu Gast war, dürfte gut gefüllt, die Stimmung angeheizt sein. Kapitän Guillaume Gille: "Das darf uns nicht beeinflussen. Wir wollen zwei Punkte!" Also, HSV, erlegt die Bären!
Auf Bärenjagd im Hexenkessel

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Alle Mann an Bord

Heißer Kampf mit den "Bären von Chechov"
Der HSV Handball tritt heute in der Champions League bei Medvedi Moskau an. Die Russen gelten als Favoriten in der Gruppe E. Dem Erfolgsteam steht Trainerlegende Vladimir Maximov vor. Er ist sowohl für Medvedi Moskau als auch für die russische Nationalmannschaft verantwortlich.

Es ist kein allzu schweres Unterfangen, die Qualität von Medvedi Moskau, dem Gegner des HSV Handball in der Champions League (Donnerstag, 17 Uhr, Eurosport, live), durch Zahlen und Fakten zu belegen. Seit der Vereinsgründung vor sieben Jahren – der Klub trat die Nachfolge von ZSKA Moskau an – wurde Medvedi in jeder Saison sowohl russischer Meister als auch Pokalsieger. Bereits zum sechsten Mal nehmen die Moskowiter, die auch ihr Heimspiel gegen den HSV in der Olympiski-Halle im 60 Kilometer von Moskau entfernten Chechov austragen, an der Champions League teil. In der vergangenen Saison scheiterte Medvedi Moskau im Achtelfinale am VfL Gummersbach.
Der größte Erfolg auf kontinentaler Ebene gelang in der Saison 2005/2006, als die „Bären von Chechov“ den Europapokal der Pokalsieger gewannen. Am treffendsten lässt sich die Qualität der Mannschaft ausdrücken, wenn man den Kader mit jenem der russischen Nationalmannschaft vergleicht. Sie sind nahezu identisch. Gleich zwölf Spieler von Medvedi gehörten Anfang des Jahres dem russischen Kader für die WM-Vorrunde an. Weitere sieben Medvedi-Profis standen noch im erweiterten Aufgebot auf Abruf bereit. Dieses Modell hat System: Die Trainerlegende Vladimir Maximov ist sowohl für Medvedi Moskau als auch für die russische Nationalmannschaft verantwortlich.

"Moskau ist sicherlich der Favorit in der Gruppe E. Das Team ist gleichzusetzen mit der Nationalmannschaft und extrem schwer zu spielen. Vor allem zu Hause sind sie bärenstark“, sagt HSV-Trainer Martin Schwalb. Ihr Leistungsvermögen haben die Moskowiter am vergangenen Wochenende aber auch in der Fremde eindrucksvoll bewiesen. Beim ukrainischen Meister ZTR Saporoschje siegte Medvedi in spielerischer Art und Weise mit 32:20. Damit übernahm das Maximov-Team vor dem HSV, der sein Heimspiel gegen den dänischen Vizemeister Viborg HK mit 35:26 gewonnen hatte, die Tabellenführung in der GruppeE.
Torgowanow feut sich auf "Heimspiel"
Mehr noch als für seine Mitspieler ist für den HSV-Kreisläufer Dimitri Torgowanow die Partie eine besondere. Der 35 Jahre alte Routinier kommt aus St.Petersburg und hat mit mehreren Profis aus dem Medvedi-Kader schon zusammengespielt. Torgowanow ist mit der russischen Auswahl Welt- und Europameister sowie 2000 Olympiasieger geworden, doch erst am Donnerstag vergangener Woche bestritt er das erste Champions-League-Spiel seiner Karriere. Das erste Auswärtsspiel führt ihn in seine alte Heimat. „Die Aussicht darauf, endlich in der Champions League spielen zu dürfen, war einer der Hauptgründe dafür, dass ich nach Hamburg gekommen bin“, sagt Torgowanow, der gegen Viborg drei Tore erzielte.
Schwalb geht verhalten zuversichtlich in die Partie bei Medvedi Moskau. Seine Mannschaft habe zwar nach der Heimniederlage gegen Flensburg-Handewitt in Wilhelmshaven (25:22) die gewünschte Reaktion gezeigt, doch noch sei die Talsohle nicht durchschritten. „So etwas ist aber ganz normal in einer Saison. Da hat man mal drei sehr gute Spiele am Stück und auch mal drei sehr schlechte. Für uns ist es jetzt das vierte Spiel in neun Tagen, aber die Mannschaft muss da jetzt durch“, sagt Schwalb. Die personellen Voraussetzungen für eine positive Überraschung in Moskau sind zumindest gegeben. Alle Spieler sind einsatzfähig.
Heißer Kampf mit den "Bären von Chechov"

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Glanzlos

HSV erkämpft Zittersieg in Wilhelmshaven
Kämpferisch stark, spielerisch flau. So präsentierte sich das Team von Trainer Martin Schwalb. Dabei wurde klar: Angesichts der technischen Fehler ist der HSV zurzeit weit davon entfernt, ein ernst zu nehmender Titelkandidat zu sein. In Wilhemshaven schlitterte die Mannschaft haarscharf an einer Krise vorbei - mehr nicht.

Glanzvoll war es wahrlich nicht, aber immerhin hatten die Spieler des HSV Handball am Dienstagabend in Wilhelmshaven ihr vorrangiges Ziel erreicht. Nach einer zerfahrenen, aber spannenden Partie setzte sich die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb vor 2410 Zuschauern in der Nordfrost-Arena mit 25:22 (13:11) gegen den gastgebenden Wilhelmshavener HV verdient durch. Nur zwei Tage nach der Heimniederlage (32:33) gegen Flensburg-Handewitt gelang das so dringend benötigte Erfolgserlebnis. Der HSV kann jetzt 11:3 Punkte vorweisen.
So viel zu den Zahlen und Fakten. Bei genauerer Betrachtung des Auftritts lässt sich aber Folgendes erkennen: Der HSV ist derzeit weit davon entfernt, seinem eigenen Anspruch, ein Titelkandidat zu sein, gerecht zu werden. In Wilhelmshaven ist es der Mannschaft gelungen, nicht in eine Krise zu schlittern – mehr nicht.
Vom „Weghauen“ des Gegners, das HSV-Präsident Andreas Rudolph nach der Niederlage gegen Flensburg forsch angekündigt hatte, konnte keine Rede sein. Rudolph war am Sonntag noch etwas genauer geworden. Er erwarte, dass die HSV-Spieler in Wilhelmshaven ganz anders auftreten würden, dass sie kämpferisch und spielerisch dagegenhalten.
Das gelang dem Vizemeister nur zum Teil. An der kämpferischen Einstellung gab es nichts zu bemängeln. Als die Gastgeber von 2:7 (10.) auf 8:8 (20.) herankamen und spürten, dass der Gegner verunsichert war, bäumten sich die Hamburger auf. Vor allem Bertrand Gille und Pascal Hens (sechs Tore), der im Vergleich zum Flensburg-Spiel kaum wiederzuerkennen war, erwiesen sich als tragende Säulen eines fragilen Mannschaftsgebildes.
Technische Fehler überwiegen
„Mit der kämpferischen Einstellung bin ich sehr zufrieden“, sagte Rudolph. Ein ähnlich klingendes Urteil über die spielerische Leistung gab Rudolph nicht ab. Er konnte es auch nicht. Der HSV leistete sich wieder eine Anzahl an technischen Fehlern, die einer Spitzenmannschaft nicht würdig ist. 14 Ballverluste sprechen eine deutliche Sprache. „Wir sind noch nicht ganz sattelfest. Aber ich weiß auch, was wir können. Und wir haben überhaupt keine Krise“, sagte Rudolph.
Schwalb sah das ähnlich. „Wir haben toll gekämpft. Die Mannschaft hat die Reaktion gezeigt, die ich von ihr erhofft hatte. Dieses Signal wollte ich sehen“, sagte Schwalb. Natürlich hatte auch er genau erkannt, dass die Zahl an technischen Fehlern viel zu hoch war, doch er legte viel lieber sein Augenmerk auf die positiven Dinge wie die kämpferische Leistung. Es geht schließlich darum, dass die Spieler schnell ihr Selbstvertrauen zurückfinden.
Um 11 Uhr fliegt die Mannschaft heute nach Moskau. Freitag (17Uhr, Eurosport, live) bestreitet sie ihr erstes Champions-League-Auswärtsspiel – bei Medvedi Moskau, jener Mannschaft, die Schwalb zum „Favoriten in der Gruppe E“ erklärt hat.
HSV erkämpft Zittersieg in Wilhelmshaven

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Noch nichts verloren

Abschied vom Glücksland
25:22 in Wilhelmshaven - aber in Moskau nur Außenseiter.

Von Achim Leoni

Hamburg -

Wie es um das Selbstbewusstsein des HSV Hamburg derzeit steht, lässt sich der jüngsten Presseerklärung des Klubs entnehmen. "Als Underdog", heißt es, reisten die Handballer heute nach Moskau zum morgigen Champions-League-Spiel bei Medwedi Tschechow (17 Uhr/Eurosport). Das ist vielleicht ein bisschen viel des Understatements für einen Verein, der sich Europapokalsieger und Vizemeister der stärksten Liga der Welt nennen darf. Aber es gibt den Zustand der allgemeinen Verunsicherung wider, die im Team nach einigen schwächeren Auftritten um sich gegriffen hat.

Sie dürfte auch durch den 25:22-(13:11)-Sieg am Dienstag beim Wilhelmshavener HV nicht geringer geworden sein. Trainer Martin Schwalb sprach am Ende von der "erhofften Reaktion" auf die 32:33-Heimniederlage gegen Flensburg-Handewitt zwei Tage zuvor: "Die Jungs haben sich reingehängt, die Abwehr hat fantastisch gearbeitet." Beträchtlich war allerdings auch der Kraftaufwand, den die Mannschaft betreiben musste, um den Tabellen-13. auf Distanz zu halten.

Er schien anfangs nicht erforderlich zu sein. Mit 7:2 führten die Hamburger nach zehn Minuten. Doch dann kehrte plötzlich wieder besagte Verunsicherung ein, die man längst überwunden glaubte und die sich am Ende in 13 Ballverlusten niederschlagen sollte. Ein vergebener Gegenstoß (Kyung-Shin Yoon), eine Zweiminutenstrafe (Pascal Hens), ein paar technische Fehler - es braucht nicht viel im Herbst 2007, um den HSV in Selbstzweifel zu stürzen. Schon stand es nach 20 Minuten 8:8. In der Folge blieb Hamburg zwar vorn, Wilhelmshaven jedoch in Schlagdistanz, was Schwalb 15 Minuten vor Schluss zum Anlass nahm, seinen angeschlagenen Spielmacher Guillaume Gille für den arg (nach)lässig wirkenden Krzysztof Lijewski einzuwechseln.

Der Übersicht des Kapitäns war der vierte Erfolg im vierten Auswärtsspiel wohl auch zu verdanken, ebenso der Abwehr und den zehn Paraden von Torhüter Per Sandström, der zur Halbzeit für Johannes Bitter gekommen war. Ein Arbeitssieg eben.

Die Unsicherheit sei zu spüren gewesen, gibt Schwalb zu. Er schreibt sie der "hohen Erwartungshaltung" zu und dem Umstand, dass einige seiner Stars um ihre Form kämpften. Mit der Favoritenrolle müsse die Mannschaft noch umgehen lernen: "Wir haben die vergangenen Monate doch im Glücksland gelebt."

Noch steht der Weg zurück offen. Drei Minuspunkte, daran erinnerte Sportchef Christian Fitzek, hatte auch der THW Kiel zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison. An ihrem Ende heimsten sie Meisterschaft, Champions League und DHB-Pokal ein.
Abschied vom Glücksland

Wobei die Betonung auf noch liegt. Das Spiel in Moskau müssen die Jungs jetzt nutzten um den Kopf frei zu bekommen. Dort liegt der Druck bei den Moskauern, selbst bei einer knappen Niederlage ist ja noch Platz 1 in der Gruppe drin.

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Kopf frei bekommen

Der Kampf ist zurück
Nach dem 25:22 (13:11) in Wilhelmshaven klatschten sich die HSV Handballer in der Kabine kräftig ab

DIRK HOFFMANN

"Es hat nur der Sieg gezählt, wir wollten uns nicht wieder demütigen lassen wie gegen Flensburg", sagt Stefan Schröder. Und auch Trainer Martin Schwalb war zufrieden: "Wir haben super gekämpft, standen in der Abwehr stark."

Boss Andreas Rudolph hatte vor der Partie die Einstellung seiner Profis kritisiert. "Diesmal waren Engagement und Willen da", stellt Bertrand Gille fest. Wegen zu vieler Ballverluste und einer erneut nicht so konsequenten Chancenverwertung baute der Vizemeister die frühe 6:2-Führung nicht zu einer deutlicheren aus, geriet aber nie ernsthaft in Gefahr. Die katastrophalen Schiedsrichter Schneider und Hartmann taten ein Übriges. Schwalb konnte sich kaum beruhigen - weder während der Partie ("Hey, was macht ihr hier mit uns?") noch danach ("Unfassbar").

Fakt ist aber auch, dass die Hamburger noch um einiges von ihrer Top-Form entfernt sind. Der starke Pascal Hens erklärt: "Einige Leute bei uns sind verunsichert. Wir müssen den Kopf abschalten und einfach Vollgas geben. So wie in der letzten Saison." Toto Jansen ergänzt: "Das ist momentan eine Kopfsache. Ich sehe es auch an mir selbst, es läuft nicht so rund. So eine schwierige Phase kann auch gut sein und dazu dienen, dass wir uns wieder finden."

Das muss schnell geschehen. Schon morgen geht es in der Champions League in Moskau gegen die "Bären" weiter (17 Uhr, live bei Eurosport). Hens: "Das ist die komplette russische Nationalmannschaft. Ein ganz schwerer Brocken." Jansen: "Die sind sehr heimstark." Bertrand Gille befürchtet eine "feindliche Atmosphäre". Doch Angst hat niemand beim HSV. Der wiedererstarkte Stefan Schröder (75 Prozent Trefferquote), der von Schwalb ein Lob kassierte ("So stelle ich mir das vor"): "Das wird keine Sightseeing-Tour. Moskau soll unsere Wut, die wir nach der Flensburg-Pleite immer noch in uns haben, spüren."
Der Kampf ist zurück

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Karussell

"Yoon wird wohl gehen"
Es ist ein schwerer Schlag für den HSV

DIRK HOFFMANN

Kyung-Shin Yoon (34) hat ein Angebot aus Südkorea, wird höchstwahrscheinlich am Ende der Saison Hamburg verlassen (MOPO berichtete exklusiv). Boss Andreas Rudolph am Rande des Wilhelmshaven-Spiels: "Ja, wir gehen davon aus, dass Nick uns verlässt und nicht bis 2009 verlängert." Deswegen soll Marcin Lijewski schon 2008 aus Flensburg kommen.

Nach dem Flensburg-Spiel wollte Rudolph ihn für sofort haben! "Aber SG-Manager Fynn Holpert wollte ihn nicht abgeben", so Rudolph, der davon ausgeht, dass der auch vom HSV umworbene Holger Glandorf nach Flensburg geht.
"Yoon wird wohl gehen"

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Montag, 1. Oktober 2007

Standpauke

Der Boss geht auf die Spieler los
Vorwurf Mangelnder Kampfgeist, schwache Torhüter-Leistungen / Heute Spiel in Wilhelmshaven / "Team muss eine Reaktion zeigen"

DIRK HOFFMANN

Er steckt zig Millionen Euro in den HSV Handball. Sein Ziel: die Deutsche Meisterschaft. Doch mit Leistungen wie beim 32:33 gegen Flensburg wird das nichts. Kein Wunder, dass Andreas Rudolph jetzt sauer ist. Der Boss geht mit seinen Spielern hart ins Gericht!

"Wir haben es nicht drauf, gegen gleichwertige Mannschaften 60 Minuten konsequent durchzuziehen", kritisiert der Unternehmer. "Ich hatte nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Eindruck, dass nicht alle richtig heiß sind." Und weiter: "Die Mannschaft glaubt, dass sie so überlegen ist, dass es gar nicht notwendig ist zu kämpfen."

Das ist noch nicht alles: "Nach der 2:0-Führung haben wir versucht, Zauber-Tore zu erzielen, das ist fehl am Platze." Auf NDR 90,3 sagte er zudem: "Flensburgs Dan Beutler war gut, keine Frage, aber ich würde mich freuen, wenn unsere Torhüter uns auch mal ein Spiel gewinnen." Sein bitteres Fazit gipfelt in dem Vorwurf, dass nur zwei Spieler von Anfang bis Ende gekämpft hätten (MOPO berichtete). Er meint die Gille-Brüder.

Trainer Martin Schwalb will seine "Spieler jetzt nicht an die Wand knallen", sagt aber auch klipp und klar: "Viele Jungs denken, es ist normal, dass wir ein Spiel gewinnen. Ist es aber nicht. Wir müssen immer wieder an unsere Grenzen ran. Das Team muss jetzt eine Reaktion zeigen."

Und zwar heute schon beim nächsten Bundesligaspiel in Wilhelmshaven (20.15 Uhr, live im DSF). Sportchef Christian Fitzek ist überzeugt: "Die Mannschaft wird jetzt anders auftreten." Noch einen Ausrutscher darf sich der HSV nicht erlauben. Im Kampf um den Titel. Und um Boss Rudolph nicht erneut zu verärgern.
Der Boss geht auf die Spieler los

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Nicht umwerfend

Handball-Chef Rudolph spricht Tacheles
Harte Kritik an den HSV-Spielern nach Heim-Niederlage gegen Flensburg „Diese Fehler stehen selbst einer C-Jugend schlecht zu Gesicht". Präsident Rudolph forderte für das nächste Spiel, Dienstag Abend beim Wilhelmshavener HV (20.15 Uhr, live im DSF), eine Trotzreaktion seiner Mannschaft ein.

In ruhiger, beinahe lässiger Körperhaltung saß Andreas Rudolph auf der Tischkante. Sein linker Fuß sicherte ihm die nötige Standfestigkeit, den rechten ließ er dazu wenige Zentimeter über dem Boden vor- und zurückschlenkern. Die Arme hatte der HSV-Handball-Präsident vor seiner Brust verschränkt. Entschlossenheit sollte das signalisieren. Vielleicht war es auch nur eine Abwehrgeste. Rudolph versprühte, wie er dort verharrte, das Temperament eines Buddhas. Der Eindruck täuschte jedoch. In ihm brodelte es, und daraus wollte er auch kein Geheimnis machen. Zu groß war sein Groll über die 32:33 (13:15)-Heimniederlage seines HSV Handball gegen die SG Flensburg-Handewitt und mehr noch über die sehr dürftige Leistung der Mannschaft, als dass es nach gesundheitlichen Maßstäben ratsam gewesen wäre, den Ärger hinunterzuschlucken.
Rudolphs Enttäuschung ist gewaltig
Rudolph redete Klartext, eine knappe halbe Stunde nach dem Ende des Spiels, das seine abschließenden Szenen in jubelnden Flensburgern und niedergeschlagenen HSV-Spielern fand. „Wir haben uns von Flensburg das Spiel aufzwingen lassen und uns viel zu viele Fehlversuche erlaubt. Es ist sehr enttäuschend, dass wir Trickwürfe versuchen, während sich die Flensburger mit aller Entschlossenheit reinknallen“, sagte Rudolph. Der Klubboss und Mäzen wurde sogar noch deutlicher. „Wir haben technische Fehler begangen, die selbst einer C-Jugend schlecht zu Gesicht stehen. Und ich würde es nach zweieinhalb Jahren gern einmal sehen, dass auch unsere Torhüter, so wie Dan Beutler bei Flensburg, die Besten sind.“
Rudolphs Enttäuschung war gewaltig. Schließlich war seine forsche Ankündigung, dass der HSV in heimischer Halle nach dem 28:28 gegen die Rhein-Neckar-Löwen keine weiteren Punkte mehr abgeben würde, widerlegt worden. Der HSV hat aus den ersten sechs Saisonspielen nur 9:3 Punkte geholt. Da davon auszugehen ist, dass am Saisonende der neue Meister nicht viel mehr als sechs Minuspunkte aufweisen wird, stellt das für den Rest der Saison schon eine beträchtliche Hypothek dar – zumal der HSV noch in Kiel und Flensburg anzutreten hat.
Die erste Heimniederlage der Vereinsgeschichte gegen Flensburg war gerechtfertigt. Anders als die Gäste, bei denen neben Torhüter Beutler mit 19 Paraden, darunter vier gehaltenen Siebenmetern, Marcin Lijewski (acht Tore), Michael Knudsen und Lars Christiansen (beide je sechs) herausragten, blieben die Hamburger im Kollektiv unter ihren Möglichkeiten. Besonders galt dies für Pascal Hens, der für seine sechs Tore 14 Würfe benötigte und auf eine Trefferquote von nur 43 Prozent kam.
Als der HSV unter den Augen von Trainer Zvonimir „Noka“ Serdarusic und Manager Uwe Schwenker vom THW Kiel zehn Sekunden vor Schluss beim Stand von 32:33 einen Siebenmeter zugesprochen bekam, mochte niemand Verantwortung übernehmen. „Eigentlich wollte ich den Siebenmeter nicht ausführen, da ich gefoult worden war. Aber als ich mich umblickte, war kein anderer da“, sagte Bertrand Gille.
Die Niederlage wirft uns nicht um
Er trat an und hatte gegen Beutler das Nachsehen. Sein Bruder Guillaume scheiterte im Nachwurf am 29 Jahre alten Schweden. Die HSV-Torhüter Johannes Bitter (sieben Paraden) und Per Sandström (fünf) standen deutlich im Schatten Beutlers. „So wie wir uns heute präsentiert haben, gehören wir in der Tabelle nicht dort oben hin“, sagte Bitter. Schwalbs Kritik fiel nicht weniger deutlich aus. „Dan Beutler ist zweifellos ein guter Torhüter, aber es darf einem Spitzenteam nicht passieren, sich von einem Torwart beeinflussen zu lassen. Die Niederlage wirft uns aber nicht um, sie macht uns nur stärker“, sagte Schwalb. Das klang wie Zweckoptimismus.
Präsident Rudolph forderte für das nächste Spiel, Dienstag Abend beim Wilhelmshavener HV (20.15 Uhr, live im DSF), eine Trotzreaktion der Mannschaft ein. „Wir werden kämpferisch und spielerisch dagegenhalten und Wilhelmshaven weghauen“, kündigte Rudolph an. Gelingt den HSV-Profis das nicht, stehen ihnen ungemütliche Tage bevor.
Handball-Chef Rudolph spricht Tacheles
Wie Jungs mit der Niederlage umgehen, werden wir in den nächsten Tagen sehen. Das einzige gute ist, dass die Niederlage zu so einem frühen Zeitpunkt in er Saison passiert, mann muss sich die verlorenen Punkte jetzt dann aber auch bei den anderen Grossen, Kiel, Flensburg, Kronau und Gummersbach zurückholen.

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Der falsche Held

Handball 32:33 gegen Flensburg - der HSV verliert erstmals in dieser Saison
Kein Tag für Weltmeister
Torwart Dan Beutler sorgt dafür, dass die Nordlichter nun ganz oben stehen.


Von Achim Leoni, Britta Watterodt

Hamburg -

Als die Schlusssirene ertönte in der Color-Line-Arena, musste man für einen Moment Angst haben um Dan Beutler. Wie eine Horde wilder Stiere stürzten seine Mannschaftskollegen von der SG Flensburg-Handewitt auf ihren Keeper zu, und wäre die Jubeltraube nicht bald vom Tornetz aufgehalten worden, dann hätte es mit Beutler ein böses Ende nehmen können.

Die HSV-Handballer waren nur stumme Zeugen dieses Schauspiels, doch aus ihren Gesichtern sprach das Entsetzen über das 32:33 (13:15), die erste Niederlage der Saison, die früh besiegelt schien und am Ende doch noch hätte abgewendet werden können. Am größten war das Entsetzen wohl bei den Gilles. Zehn Sekunden vor Schluss war Bertrand mit einem Siebenmeter gescheitert, der den Ausgleich hätte bedeuten können. Wenig später hatte Beutler auch den Nachwurf seines Bruders Guillaume abgewehrt. Der Rest ist bekannt.

"Der HSV hätte einen Punkt verdient gehabt", meinte Beutler später generös. Dabei war er es doch mit seinen 19 Paraden - darunter vier Siebenmeter -, der es zu verhindern wusste und seine Mannschaft früh an den ersten Bundesligasieg in Hamburg glauben ließ. "Dass man sich derart von einem Torhüter beeindrucken lässt, darf einfach nicht passieren", haderte HSV-Trainer Martin Schwalb. Und Kapitän Pascal Hens gab zu: "Wir haben Beutler zum Helden geschossen."

Überhaupt war der gestrige kein Tag für Weltmeister. Hens (6 von 14 Würfen erfolgreich), Torsten Jansen (4 von 8) und Stefan Schröder (0 von 3) versuchten sich allzu oft vergeblich, und auch Beutlers Hamburger Gegenüber Johannes Bitter (7 von 26 Würfen pariert) hat schon bessere Arbeitstage im Tor erlebt. Für den Nationalkeeper erschwerend hinzu kam, dass sich seine Abwehr nicht gewohnt zupackend präsentierte. "Uns fehlten überall 20 Prozent", gab Bitter zu. Und auch Hens vermisste "den HSV, den wir uns alle vorstellen".

57 Minuten lang bestimmten die Gäste Tempo und Spiel im Duell der zuvor Unbesiegten. Es war genau die Reaktion auf die deprimierende Champions-League-Niederlage drei Tage zuvor gegen Ciudad Real, die man in Flensburg erhofft und in Hamburg befürchtet hatte. Dank Beutler und eines cleveren Angriffsspiels setzte sich die SG bis zehn Minuten vor dem Ende auf 27:21 ab.

Am Ende wurde es noch jener "Krimi", den der HSV sich und den 11 098 Zuschauern im Hallenheft versprochen hatte. Doch anders als noch beim 28:28 gegen die Rhein-Neckar Löwen zwei Wochen zuvor wurde der Kampfgeist des Europapokalsiegers diesmal nicht mit einem Punkt belohnt.

Und so musste Flensburgs Trainer Kent-Harry Andersson am Ende nur bemängeln, "dass wir uns noch so großem Stress ausgesetzt haben". Eine Woche nach dem Erfolg gegen Kiel hat man den zweiten großen Titelanwärter niedergerungen. Als einziges unbesiegtes Team befinden sich die Nordlichter plötzlich auch in der Tabelle ganz oben.

Das offizielle Saisonziel, ein Platz unter den ersten drei, muss man nach der gestrigen Vorstellung jedenfalls als nordisches Understatement bewerten. Schwalb erklärte den Champions-League-Finalisten sogar zum Topfavoriten - schon zur eigenen Entlastung: "Wer uns nach mehr als einem Jahr die erste Heimniederlage zufügt, hat das Recht, Meister zu werden."

Seine eigene Mannschaft, da gibt sich der Coach überzeugt, werde der Rückschlag "nicht umwerfen: Sie macht uns nur stärker." Den Nachweis kann man morgen im Auswärtsspiel beim Wilhelmshavener HV (20.15 Uhr/DSF) erbringen.
Kein Tag für Weltmeister

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